Freitag, 14. Juni 2013

Hunger (GB 2008)

Darsteller: Michael Fassbender, Liam Cunningham
Regie: Steve McQueen 



Der Film spielt 1981 im Hochsicherheitsgefängnis Maze, in dem rund 350 IRA- Mitglieder einsitzen, die für ihre Anerkennung als politische Gefangene kämpfen.
Zwei Stufen ihres Protestes haben die Gefangenen bereits umgesetzt, den Blanket Protest (Verweigerung der Gefängniskleidung) und den Dirty Protest ( Verweigerung von Körperhygiene und der Benutzung von sanitären Anlagen). Die britische Regierung zeigt sich wenig beeindruckt und lehnt alle Forderungen weiterhin ab. Die Häftlingen müssen unterdessen die täglichen Schikanen und körperlichen Misshandlungen der Wärter über sich ergehen lassen.





Erzählt werden die letzten Tage im Leben von Bobby Sands, der von der IRA zum Anführer der Gefangenen ernannt wurde und der am 01. März 1981 in die letzte Instanz geht: Hungerstreik. Mit diesem Weg wollen sie die britische Regierung endgültig zum einlenken bewegen, in dem alle 14 Tage ein weiterer Häftling anfängt zu hungern.
Sands stirbt 66 Tage nach Beginn seines Hungerstreiks an den Folgen seiner Unterernährung. Ihm folgen noch weitere 9 Männer, bevor die IRA den Protest am 03. Oktober offiziell beendet und die britische Regierung den Gefangenen ihre Forderungen erfüllt.





 
Fazit: schwere Kost, aber stark gespielt. Wer sich für das Thema interessiert, der sollte sich mal den Wikipedia Eintrag dazu durchlesen.
Die letzten 20 Minuten sind für zart besaitete Menschen nicht unbedingt geeignet, denn es ist kein schöner Anblick, einem Menschen beim sterben zu zusehen. Vorallem nicht, wenn er sich zu Tode hungert.

Michael Fassbender gibt hier wirklich alles, inkl. 18 kg Körpergewicht.




Natürlich fragt man sich, ob man mit jemandem Mitleid haben sollte, der für seine politische Überzeugung bereit ist zu sterben, aber mir sind zum Schluss die Tränen gekommen...


Und da kommen wir noch zu meinem einzigen Kritikpunkt:
ich finde die Darstellung der Sachlage teilweise ZU einseitig. Ich wurde das Gefühl von "gute Terroristen, die zu unrecht misshandelt werden und bösen Cops, die gerne draufkloppen" nicht los. Aber ich glaube, ganz so einfach war die Situation in der damaligen politisch angespannten Lage dann doch nicht. Die IRA hatte genug Dreck am stecken und die Polizisten mussten rund um die Uhr Angst um ihr Leben haben, weil ständig Attentate verübt wurden. Ganz so schwarz/weiss sollte man es nicht unbedingt betrachten...
Trotzdem ein starker Film mit krassen Bildern, der zum Nachdenken anregt.
 

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