Regie: Nicolas Winding Refn
Der Sklave "Ein-Auge" fristet sein Dasein zum größten Teil angekettet in einem Holzkäfig. Die einzige Abwechslung besteht darin, in blutigen Kämpfen gegen andere Sklaven anzutreten. Zur Belustigung ihrer Herren und der übrigen Zuschauer finden diese Kämpfe regelmässig statt und enden für den Verlierer in der Regel tödlich. "Ein-Auge" hat bisher noch keinen Kampf verloren und bringt seinem Herren damit reichlich Geld und Ansehen ein. Trotzdem wird er ein seinem Käfig gehalten wie ein Tier und ist schutzlos jeglicher Witterung ausgesetzt. Nur der Sohn seines Herren kümmert sich ein wenig um ihn, bringt ihm Essen und leistet ihm ab und an etwas Gesellschaft. Antworten auf seine Fragen erhält der Junge jedoch keine, denn "Ein-Auge" spricht nicht.
Bei einem Bad in einer nahegelegenen Quelle entdeckt der Sklave eines Tages eine Pfeilspitze am Grund. Es gelingt ihm, diese unbemerkt an sich zu nehmen und in seinem Mund zu verstecken.
Ein guter Kämpfer ist begehrt und ruft Neider hervor und so kommt es, dass ein anderer Stammesführer "Ein-Auge" für sich beanspruchen will. Doch sein alter Besitzer denkt gar nicht daran, ihn aufzugeben und lässt ihn von einer handvoll Männer (und seinem Sohn) wegschaffen.
Als sich die Gruppe weit genug vom Stamm entfernt hat, nutzt "Ein-Auge" die Unachtsamkeit seiner Bewacher, zertrennt mit der Pfeilspitze seine Fesseln und geht auf die Männer los. Innerhalb kürzester Zeit sind alle Wachen tot und "Ein-Auge" auf der Flucht.
Nach einiger Zeit bemerkt er, dass der Sohn seines früheren Besitzers in sicherem Abstand folgt. Da er dem Jungen keine weitere Beachtung schenkt, schließt dieser bald zu ihm auf. Der Junge erkennt, dass ihm von dem schweigsamen Kämpfer keine Gefahr droht und die Beiden setzen ihren Weg gemeinsam fort.
Einige Zeit später stoßen sie auf einen kleinen Trupp Krieger. Unschlüssig, ob Freund oder Feind, stehen sich die Männer gegenüber. Der Anführer der Krieger erklärt, dass sie Christen sind, die sich auf dem Weg ins heilige Land befinden, um sich einem Kreuzzug anzuschließen. "Ein-Auge" nimmt diese Chance wahr und schließt sich der Gruppe an.
Mit einem Schiff soll über das Meer nach Süden ins heilige Land gehen. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit den Männern. Tage- bzw. wochenlang (der Zeitraum wird nicht näher definiert) dümpeln sie in einer absoluten Flaute auf dem Wasser dahin. Ohne auch nur einen Hauch von Wind, immer eingehüllt in einen diesigen Nebel, der eine Navigation unmöglich macht.
Ausgehungert und entkräftet liegen die Nerven der Männer blank und einige machen den Jungen für ihre missliche Lage verantwortlich. Es bringt Unglück, ein Kind an Bord zu haben und sogar von einem Fluch ist die Rede. Schließlich will einer der Krieger den Jungen töten und über Bord werfen, doch "Ein-Auge" wehrt den Angreifer ab und tötet ihn. Danach traut sich keiner mehr an den Jungen heran.
Und dann geschieht das, womit niemand mehr gerechnet hätte: als der Nebel sich endlich lichtet, finden sich die Männer auf einem breiten Fluß, umgeben von Felsen und dichten Wäldern, wieder.
Den beiden Ältesten wird schnell klar, dass dies nicht das heilige Land ist, doch keiner hat eine Idee, wo sie sich befinden könnten.
Von Hunger und Durst getrieben, gehen die Männer an Land und erkunden die nähere Umgebung. Dabei stoßen sie im Wald auf Grabstätten, die auf Pfählen errichtet wurden und reich verziehrt sind. Ganz wohl ist ihnen bei dem Anblick nicht, denn so etwas haben sie noch nie gesehen. Als dann auch noch einer von ihnen spurlos verschwindet, beschließen sie, weiter flußaufwärts zu ziehen. Doch kaum haben sie ihr Schiff in Bewegung gesetzt, werden sie vom Ufer aus, aus dem Dickicht heraus angegriffen und ein Mann wird von einem Pfeil tödlich getroffen.
Beim näheren Betrachten des Leichnahms stellen sie fest, dass die Pfeilspitze aus Stein und nicht aus Metall gefertigt ist. Daraus schließt ihr Anführer, dass es sich hier nur um einen primitiven Stamm handeln kann, den man zum rechten Glauben bekehren muss. So wird am Ufer ein riesiges Holzkreuz errichtet und die Männer versammeln sich um ihren Anführer. Um ihren Glauben an Gott zu stärken und sie auf den rechten Pfad zurückzuführen, trinken alle nacheinander vom Blut Gottes. Eine berauschende Flüssigkeit, die bei jedem Einzelnen starke Halluzinationen hervorruft.
Als alle ihr Bewusstsein zurück erlangt haben, taucht ihr verloren geglaubter Kamerad wieder auf und scheint ziemlich verwirrt. Daraufhin bricht erneut Streit zwischen den Männern aus. Sie glauben weiterhin, dass sie ein Fluch in dieses Land gebracht hat und geben nun "Ein-Auge" die Schuld daran. Behaupten sogar, er käme direkt aus der Hölle. Es entbrennt ein kurzer heftiger Kampf, in dem "Ein-Auge" fast alle der Krieger tötet. Er beschließt, sich auf die Suche nach einem Zugang zum Meer zu machen, um das fremde Land wieder verlassen zu können.
Doch der Anführer weigert sich, weiterzuziehen. Er ist der Meinung, dass sie ihre Landungsstelle nicht verlassen dürfen und verfällt der wahnwitzigen Idee, dort eine Siedlung zu errichten, um andere Gläubige willkommen heißen zu können.
Die restlichen Männer sind unschlüssig, ob sie "Ein-Auge" folgen oder bei ihrem Anführer bleiben sollen. Schließlich siegt die Vernunft und sie beschließen, dem ehemaligen Sklaven zu folgen. So kämpf sich der kleine Tross Männer durch die dichten Wälder, immer auf der Hut vor dem unsichtbaren Feind. Unterwegs stirbt einer der Männer und ein anderer beschließt, doch wieder umzukehren und zurück zum Fluß zu gehen.
Zu guter Letzt erreichen nur "Ein-Auge" und der Junge den Rand des Meeres und hier treffen sie zum ersten mal Angesicht zu Angesicht auf die Ureinwohner. Es handelt sich um eine Gruppe Indianer und somit wird klar, dass sie in Amerika gelandet sein müssen.
Doch die Indianer sind den Fremden gegenüber nicht besonders freundlich gesonnen. Sie töten "Ein-Auge" und damit endet dann auch der Film. Was mit dem Jungen geschieht, bleibt unklar.
Fazit:
selten ist es mir so schwer gefallen, einen Film zu bewerten. Das liegt jetzt nicht daran, dass ich ihn als grottenschlecht bezeichnen würde, aber er ist von seiner Art her komplett anders, als das, was man so gewohnt ist. Da wäre zum Beispiel die Tatsache, dass der Hauptdarsteller in dem ganzen Film kein einziges Wort sagt und der Film generell sehr wortkarg ist. Wenn dann gesprochen wird, erscheinen die Dialoge irgendwie sehr hochgestochen und schwülstig, was mir auf Dauer sehr anstrengend erschien.
Dafür wirken durch die fehlenden Dialoge die Bilder intensiver, weil man sich mehr auf das Visuelle konzentriert. Auch wenn man keine monumentalen Landschaftsaufnahmen hat, wirkt der Film auf mich irgendwie bildgewaltig. Auch was die Gewalt- und Kampfszenen angeht.
Die Story ist sehr düster und genauso wirkt auch die ganze Stimmung der handelnden Personen.
Alles in allem finde ich den Film sehr faszinierend, bin mir aber sicher, dass er nicht jedem gefallen wird.
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