Dienstag, 12. August 2014

Sanctum (AUS 2011)

Darsteller: Richard Roxburgh, Ioan Gruffudd, Rhys Wakefield, Alice Parkinson, Dan Wyllie
Regie: Alister Grierson


Papua-Neuguinea: die Esa'ala Höhle, eines der größten Höhlensysteme der Welt und zum größten Teil noch unerforscht. Seit rund 34 Tagen sucht ein Team aus Wissenschaftlern und Höhlentauchern nach dem Durchgang zum Meer. Bisher ohne Erfolg. In dem riesigen unerforschten Abschnitt konnten sie die Passage noch nicht finden. Die Stimmung ist gereizt. Dunkelheit und die klaustrophobische Enge des Basiscamps zehren an den Nerven der Beteiligten. Und auch der Geldgeber der Expedition, Millionär Carl Hurley, ist wenig begeistert darüber, dass sein Team, unter Leitung des renomierten Höhlentauchers Frank MacGuire, keine Erfolge vorweisen kann. Kurzentschlossen macht sich Carl mit seiner Freundin Victoria auf den Weg hinunter ins Basiscamp, um nach dem Rechten zu sehen und die Arbeit voranzutreiben. Zur gleichen Zeit machen sich Frank und seine Kollegin Judes fertig für einen weiteren Tauchgang. Beide sind zwar am Ende ihrer Kräfte, doch Frank ahnt, dass der Durchgang nicht mehr weit sein kann. Tatsächlich schaffen es die beiden Taucher durch einen schmalen Gang hinein in ein riesiges Becken, an das sich ein weiterer Hohlraum anchließt. Da Frank und Judes müde sind und auch der Sauerstoff zu knapp ist, um die Entdeckung weiter zu erkunden, beschließen sie, umzukehren. Da passiert es, Judes Atemschlauch platzt. Da die Taucher Vollgesichtsmasken tragen, ist Wechselatmung schwierig und vorallem gefährlich, aber Frank will es trotzdem versuchen. Doch als Judes zunehmend panischer wird, trifft Frank die folgenschwere Entscheidung, die Wechselatmung einzustellen, um wenigstens sich retten zu können. Er stößt Judes von sich und setzt seine Maske wieder auf. Während Franks Dekompressionspause, schwebt Judes Leichnahm neben der Kammer. 


Währenddesssen sind Carl, Victoria und Franks Sohn Josh, der die Beiden nach unten begleitet hat, im Basiscamp eingetroffen. Die Stimmung ist nach Judes Tod gedrückt und das sind nicht die einzigen schlechten Nachrichten. An der Oberfläche braut sich ein gewaltiger tropischer Sturm zusammen, weshalb die ganze Crew an die Oberfläche zurückkehren soll. Bei den starken Regenfällen würde die ganze Höhle geflutet und wäre somit eine Todesfalle für alle Beteiligten. 
Als Frank mit der toten Judes auftaucht, geraten Frank und Josh in einen heftigen Streit. Da sie aufgrund der kommenden Schlechtwetterfront das Camp sowieso räumen müssen, schickt Frank Josh mit dem zweiten Tauchteam und Guide Luko als Erste wieder nach oben. Was noch keiner ahnt: das Unwetter hat früher eingesetzt als erwartet und der starke Regen hat bereits begonnen, die Gänge zu fluten. Aufgrund des Sturms ist auch die Funkverbindung nach oben abgebrochen, weshalb im Basiscamp noch keiner ahnt, was da auf sie zukommt. 

Schon bald merken Josh und seine Begleiter, dass ihnen aus allen Gängen Wasser entgegenkommt. Der Zufluß ist schon so stark, dass sie es wahrscheinlich gerade noch so nach draußen schaffen werden, aber für das restlichen Team unten im Camp besteht kaum noch Hoffnung. Angespornt von dem Gedanken, seinen Vater retten zu müssen, kehrt Josh um und macht sich auf den Weg zurück ins Basiscamp. Auch dort steigt das Wasser inzwischen immer schneller. Frank gibt Anweisungen nur das Nötigste einzupacken und schnellstens aufzubrechen. Beim Aufstieg wird schnell klar, dass die Situation ernster ist, als sie angenommen hatten. Während die Gruppe versucht, durch einen der Ausgänge zu klettern, stoßen sie auf Josh. Der Wasserstrom ist schon so stark, dass an einen Aufstieg kaum mehr zu denken ist, dennoch versuchen sie es weiter. Doch der Felsen, an dem sie das Sicherungsseil festgebunden haben, wird durch die Wassermassen weggeschoben und versperrt ihnen den Ausgang. 
Jetzt bleibt ihnen nur noch eine Wahl: zurück ins Basiscamp, tauchen und hoffen, dass sie die Passage zum Meer finden. 


Victoria ist zwar ein geübte Bergsteigerin, doch vom Tauchen hat sie keine Ahnung. Ausserdem weigert sie sich, den Neoprenanzug der toten Judes anzuziehen, um ein Auskühlen zu verhindern. Nichts desto trotz steigen alle ins Wasser  und schaffen es tatsächlich in den ersten Hohlraum und die daran angeschlossene Höhle. Wieder auf dem Trockenen, müssen sie nun einen neuen Weg finden, dem sie folgen können und der sie hoffentlich ans Meer bringt. Da Victoria sich geweigert hat, den Neoprenanzug von Judes anzuziehen, ist sie völlig unterkühlt und alle müssen eine Zwangspause einlegen. Wenigstens haben sie genug Ausrüstung und Nahrung bei sich. Aber auch George, Franks Assistenten, geht es nicht sonderlich gut. Er kämpft mit den ersten Anzeichen der Taucherkrankheit. Nachdem sich alle ausgeruht und gestärkt haben, geht es weiter durch die schmalen Gänge und über steinige Hindernisse. George wird immer schwächer und fällt immer weiter zurück. Als Frank sein Fehlen schließlich bemerkt, ist es schon zu spät, George ist tot. Für alle anderen heißt es dennoch immer weiter zu gehen, denn sonst sterben im Zweifelsfall alle.
Plötzlich endet der Gang vor ihnen an einem Wasserbecken mit einer wirbelnden Strömung. Wer dort hineinfällt, hat keine Chance mehr lebend herauszukommen. Auf der anderen Seite geht der Gang weiter. Da Josh mit Abstand der beste Kletterer unter ihnen ist, wagt er die Kletterpartie an der nassen rutschigen Felswand entlang, bis auf die andere Seite.Von dort aus soll Josh dann ein Seil rüberwerfen, damit die Anderen und die Ausrüstung rübergezogen werden können. Trotz aller Widrigkeiten schafft Josh die Strecke und kann ein Seil sichern, mit dem sie dann eine Art Flaschenzug bauen. Zuerst geht Carl, dann soll Victoria folgen und zum Schluß Frank. Carl schafft es ohne Probleme, doch als Victoria losklettert, verfangen sich ihre langen Haare in dem Flaschenzug. In wilder Panik, versucht sie sich zu befreien, was dazu führt, dass ihre Haare immer weiter hineingezogen werden. Frank versucht beruhigend auf Victoria einzureden und will zu ihr klettern, als Victoria ein Messer zieht, um sich die Haare abzuschneiden. Alle Versuche der Männer, Victoria davon zu überzeugen, dass Messer wieder wegzustecken scheitern. Und so schneidet Victoria sich nicht nur die Haare ab, sondern auch das Sicherungsseil durch und stürzt mit einem Großteil der Ausrüstung ins schäumende Wasser. Mehr als Blut ist in dem reißenden Strudel schon bald nicht mehr zu sehen. 
Während Carl und Josh unter Schock stehen, bewahrt Frank einen kühlen Kopf  und schafft es als Letzter auf die andere Seite. Von der Ausrüstung ist nur noch ein Tauchgerät, ein paar Lampen und ihre Rucksäcke übrig.


Als die Männer weitergehen, stoßen sie erneut auf eine Sackgasse, die im Wasser mündet. Frank will allein vortauchen, um zu sehen, wohin der Weg sie führt und wie weit sie tauchen müssen, ehe sie wieder an Land können. Während Frank Josh seinen Plan erklärt, schnappt sich Carl das Tauchgerät, springt ins Wasser und haut ab. Frank zögert nicht lange und taucht hinterher. Doch ihm geht bald die Luft aus und er muss umkehren. Als Frank zu Josh zurückkehrt, ist dieser mehr als erleichtert. Auch wenn das Verhältnis der Beiden nicht gerade das beste ist, will Josh seinen Vater nicht verlieren. 
Das Schwierigste liegt allerdings noch vor ihnen. Keiner weiss, wie weit sie tauchen müssen, bis sie auf den nächsten Hohlraum stoßen. Doch wenn sie es nicht wenigstens versuchen, sterben sie irgendwann an Unterkühlung, Hunger und Durst. Josh vertraut auf die Erfahrung seines Vaters und gemeinsam tauchen sie den schmalen Gang entlang. Tatsächlich schaffen sie es in den nächsten Raum, bevor ihnen die Luft ausgeht. Immer weiter und weiter kämpfen sie sich durch das Höhlensystem, bis sie auf etwas stoßen, dass ihnen Hoffnung gibt. Vor ihnen ist der Boden bedeckt mit Fledermausmist. Und wo Fledermäuse sind, da muss es einen Ausgang geben. Durch einen engen Schlitz klettern sie nach oben, bis sie vor einem Höhleneingang stehen. Der trichterförmige Eingang befindet sich jedoch so weit oben, dass sie ihn ohne Kletterausrüstung nicht erreichen können. Da Josh der begnadete Kletterer in der Familie ist, überlässt Frank ihm die Entscheidung es zu versuchen oder weiter der Höhle zu folgen. Die Chance die Öffnung ohne entsprechende Austrüstung zu erreichen ist relativ gering und vorallem sehr gefährlich und Josh entscheidet sich dafür, der Höhle weiterhin zu folgen. Und so machen sich Vater und Sohn wieder auf den Weg durch die dunklen und engen Gänge, einem ungewissen Ziel entgegen. 


Als sie eine gute Strecke zurückgelegt haben, treffen sie plötzlich völlig unverhofft auf Carl, der es mit dem Tauchgerät bis hierhin geschafft hat. Offensichtlich steht Carl nach dem Tod seiner Freundin immer noch unter Schock und macht einen verwirrten Eindruck. Als Frank sich ein wenig umsieht, entdeckt er in einer Ecke die angespülte Leiche von Victoria, die übel zugerichtet ist. Auch dieser Raum endet wieder am Wasser, doch dieses Mal ist laut und deutlich ein Rauschen und Donnern zu hören, das durchaus von der nahgelegenen Brandung stammen könnte. Frank ist guter Hoffnung, dass sie dieses Mal endlich den rettenden Zugang zum Meer gefunden haben. 
Doch er hat die Rechnung ohne den völlig durchgedrehten Carl gemacht. Dieser geht unvermittelt auf Frank los und verletzt ihn schwer.  Josh kommt seinem Vater zu Hilfe und greift Carl an, der daraufhin ins Wasser springt und erneut flüchtet. Dieses Mal jedoch ohne Tauchgerät. Josh eilt zu seinem Vater, der am Boden liegt. Als er Frank aufhelfen will, muss er feststellen, dass Frank auf einen der vielen Stalagmiten gefallen ist und dieser nun tief in Franks Rücken steckt. Da Frank nur sehr mühsam atmen kann, vermutet er, dass auch seine Lunge getroffen ist und er weiss, dass er es in diesem Zustand nicht mehr nach draußen schaffen wird.
Doch Josh will davon nichts hören. Er ist verzweifelt und verängstigt und will seinen Vater nicht zurücklassen, denn er glaubt nicht, dass er es ohne Frank schaffen kann. Frank ist da anderer Meinung, er ist fest davon überzeugt, dass sein Sohn es schaffen wird. Um nicht allein in der Dunkelheit langsam und elend zu sterben, bittet er Josh darum, bei ihm Sterbehilfe zu leisten. Josh soll Frank so lange unter Wasser drücken, bis dieser sich nicht mehr bewegt. Zuerst ist Josh entsetzt über die Bitte seines Vaters, doch dann versteht er und erfüllt Franks letzten Wunsch. 
Anschließend nimmt er all seinen Mut zusammen, holt tief Luft und taucht ins Ungewisse. Als Josh schon eine gute Strecke zurückgelegt hat, stößt er auf den Leichnahm von Carl, der zwischen den Felsen steckt. Langsam wird Josh's Luft knapp, doch er bekämpft seine aufsteigende panik und taucht weiter. Schließlich erkennt er über sich eine helle Oberfläche und taucht auf. Josh hat es als einziger Überlebender ans Meer geschafft und wird am Strand von einem Fischer aufgelesen.


Fazit:
auch wenn man nicht gerade vor lauter Spannung an den Fingernägeln knabbert, so baut die klaustrophobische Umgebung gepaart mit der schwachen Beleuchtung unheimliche Spannung auf, ohne jemals den Bogen zu überspannen. Auch landschaftlich hat Sanctum einiges zu bieten. Die Höhlen-und vorallem die Unterwasseraufnahmen sind teilweise atemberaubend schön. 
Erfrischend fand ich, dass der Film komplett ohne große Namen und allzu bekannte Gesichter auskommt. Die Darsteller machen einen soliden Job und dabei äußerst glaubwürdig. 
Alles in allem solide Unterhaltung mit einer guten Prise Nervenkitzel.





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