Freitag, 19. September 2014

Frank (IE/UK 2014)

Darsteller: Domhnall Gleeson, Michael Fassbender, Maggie Gyllenhaal, Scoot McNairy, Carla Azar
Regie: Lenny Abrahamson


Jon lebt in einem typischen englischen Vorort, hat einen langweiligen Job in einem Call-Center und wäre eigentlich lieber Musiker. Leider ist sein Talent recht beschränkt und mit dem komponieren und schreiben von Songs will es auch nicht so recht gelingen. Ausserdem fehlt ihm eine Band, mit der er spielen könnte. Eines Tages sucht Jon Ruhe und Entspannung am Strand, als er sieht, wie zwei Polizisten versuchen, einen Mann aus dem Meer zu retten. Eine kleine Gruppe Leute sieht zu, hinter ihnen ein Kleinbus mit dem Schriftzug 'The Soronprfbs'. Jon erkennt darin den Namen einer Band, die heute Abend in der Stadt auftreten soll. Als Jon näher tritt, spricht ihn ein Mann an und erklärt, dass es mit dem Auftritt wohl nichts werden wird. Der Mann, der sich versucht zu ertränken, ist der Keyboarder der Band. Bei dem Mann handelt es sich um Don, den Manager der Soronprfbs. Jon erwähnt, dass er auch Keyboard spielen kann, woraufhin sich Don umdreht, zum Wagen geht und dort mit jemandem redet. Kurz darauf kommt er zu Jon zurück und sagt ihm, dass er um neun Uhr am Bühneneingang sein soll. Dann steigen alle in den Wagen und fahren davon. Jon bleibt ungläubig zurück.
Am Abend ist Jon pünktlich am Bühneneingang, doch niemand ist zu sehen, um ihn zu empfangen. Da die Tür nicht abgeschlossen ist, geht Jon einfach hinein und gelangt so zur Bühne. Die Band ist schon beim Soundcheck und Don stellt Jon ans Keyboard und erklärt ihm grob, welche Noten er spielen soll. Als die ersten Töne erklingen, betritt Sänger und Bandleader Frank die Bühne, gekleidet in einen Neoprenanzug und mit einem großen Pappmaschee-Kopf auf dem Kopf. Sofort legt die Band los und Jon lässt sich einfach mitreißen. Ohne das Lied oder die Melodie zu kennen, spielt er, als hätte er nie etwas anderes getan. Da hat plötzlich Claras Theremin einen Kurzschluß und fällt aus. Was dazu führt, dass Clara einen fürchterlichen Wutanfall bekommt und die ganze Band schlagartig die Bühne verlässt, in ihren Bus steigt und davonfährt. Zurück bleibt Jon, der kaum glauben kann, was ihm gerade passiert ist. 


Angespornt von diesem Erlebnis, steckt Jon noch viel mehr Energie in das Schreiben von Liedern, leider immer noch mit mittelmässigem Erfolg.  Als Jon eines Tages unmotiviert im Büro sitzt, klingelt sein Handy. Es ist Don, der Jon erklärt, dass Frank beeindruckt von Jon war und lädt ihn ein, mit der Band das nächste Album aufzunehmen. Jon ist völlig ausser sich vor Freude und willigt sofort ein, ohne zu ahnen, auf was er sich da einlässt.

Früh am nächsten Morgen wird Jon am vereinbarten Treffpunkt eingesammelt. Auf der Rückbank nimmt Jon neben Frank platz, der immer noch seinen Pappmaschee-Kopf auf hat.
Abends geht es mit der Fähre nach Irland, wo Don eine abgelegenes Ferienhaus an einem See gemietet hat. Auf der Fähre kommen Don und Jon zum ersten Mal ernsthaft ins Gespräch. So erfährt Jon, dass Frank seinen Kopf niemals absetzt, weder beim essen, beim schlafen oder beim duschen. Keiner weiß, wie er eigentlich aussieht, aber das ist egal, denn Frank ist ein Genie was Musik angeht. 
Wieder an Land und nach einer gefühlt endlosen Autofahrt, erreichen sie endlich ihr Ziel. Kaum haben sie ihr Quartier bezogen, kommt die nächste Überraschung für Jon. Es stellt sich heraus, dass die Band so lange hierbleiben will, bis das komplette Album aufgenommen ist. Egal, wie lange es dauert. Und da Frank ein Perfektionist ist, kann es sehr lange dauern. Eigentlich müsste Jon nach dem Wochenende wieder im Büro sein, aber er willigt trotzdem ein. Also beginnen am nächsten Tag die Vorbereitungen für die Aufnahmen. Schnell wird klar, dass Frank ganz eigene Vorstellungen davon hat, wie der künstlerische Prozess voranschreiten soll. Mit recht eigentümlichen Methoden bringt er seine Bandmitglieder bewusst immer wieder an die Grenze ihrer Kreativität und noch ein Stück darüber hinaus. Die Anderen sind dieses Verhalten bereits gewohnt und gehen mit einer gewissen Routine an die Sache heran. Für Jon allerdings eröffnet sich hier eine völlig neue Welt und er ist überwältigt von den sich bietenden Möglichkeiten. Vorallem Jons Bewunderung für Frank wächst mit jedem Tag, denn Don hatte recht, Frank ist ein Genie. Schon aus den kleinsten alltäglichen Dingen bezieht er seine Inspiration und macht daraus eine Melodie oder einen Song.


Als Jon eines Morgens aufwacht, sieht er Frank allein am Fenster sitzen und die Beiden kommen zum ersten Mal ins Gespräch. Als Jon den Kopf anspricht reagiert Frank zwar nicht direkt unfreundlich, aber er lenkt das Gespräch schnell in eine andere Richtung und Jon ist sensibel genug, nicht weiter nachzufragen. Nach und nach tauen beide Männer auf und fangen gerade an, sich zu amüsieren, als Clara auftaucht und der Unterhaltung ein jähes Ende bereitet. Sie kann Jon nicht leiden und nutzt jede Gelegenheit, um ihn schlecht dastehen zu lassen.
Auch wenn Frank immer mit seinem Pappmaschee-Kopf herumläuft, ist er nicht der Einzige Sonderling in der Band. Clara zum Beispiel ist ziemlich egoistisch, cholerisch und neigt zu legendären Wutausbrüchen, unter den die Anderen regelmässig zu leiden haben. Und dann ist da noch Manager Don, der ein leichtes Drogenproblem hat und Schaufensterpuppen sexuell anziehend findet. Nur Schlagzeugerin Nana und Gitarrist/Bassist Baraque sind relativ normal, wenn auch ziemlich still und reserviert. Trotz aller persönlichen Widrigkeiten harmoniert die Gruppe musikalisch gesehen hervorragend. Nur zwischenmenschlich ist es manchmal schwierig. Aus diesem Grund tut sich Jon auch schwer, Anschluß zu finden. Außer Don und Frank ignorieren ihn die restlichen Bandmitglieder weitestgehend. 

Nach etwa einem Monat Vorbereitung und Proben, kommt es zu einem unerfreulichen Zwischenfall, als plötzlich eine Familie vor der Tür steht, die das Ferienhaus gemietet hat. Wie sich herausstellt, hat Don den Vermieter nur für 4 Wochen bezahlt und dieser hat das Haus jetzt anderweitig vermietet. Abreisen kommt überhaupt nicht in Frage, da sie noch keinen einzigen Song aufgenommen haben. Alle sind etwas ratlos, bis sich Frank der Sache annimmmt und es auf charmant amüsante Art schafft, dass die Familie wieder abreist und ihnen das Haus überlässt. Bleibt allerdings immer noch die Frage offen, wie sie den Aufenthalt weiter finanzieren wollen. Da sieht Jon seine Chance gekommen, sich endlich Akzeptanz zu verschaffen. Er hat noch Ersparnisse und eine kleine Erbschaft, die er anbietet. Gesagt getan, alle sind erleichtert und erfreut, dass die Arbeit am Album weitergehen kann. Was Jon noch nicht ahnt, wie lange sich alles hinziehen wird und wie wenig von seinem Geld übrigbleibt.


Nach sage und schreibe 11 Monaten ist Frank mit seiner Band endlich soweit zufrieden, dass die Aufnahmen beginnen können. In einer einzigen endlosen Session werden alle neuen Songs aufgenommen. Erschöpft, aber glücklich sind alle mit dem Endergebnis zufrieden. Den gesamten Entstehungsprozess bis hin zu diesem Punkt hat Jon, ohne das Wissen und die Zustimmung der Anderen, in Videos festgehalten und auf YouTube veröffentlicht. Diese Videos bleiben nicht lange unbeachtet und verzeichnen schon bald eine ordentliche Anzahl von Zuschauern. 
Am Morgen nach dieser ereignisreichen Nacht, wacht Jon zwischen seinen Bandkollegen im Wohnzimmer auf. Er schleicht sich hinaus, um einen Zigarette zu rauchen, als sein Blick auf einen nahen Baum fällt, an dem Franks lebloser Körper an einem Strick baumelt. Sofort sind alle hellwach und schaffen den Leichnam auf einen Tisch. Als sie gerade den Strick vom Hals lösen, steht plötzlich Frank mit einem Einkaufsbeutel vor ihnen. Beim Abnehmen des Kopfes entdecken sie, dass Don darunter steckt. Alle sind geschockt und große Trauer macht sich breit. Um Don die letzte Ehre zu erweisen, verbrennen sie seinen Körper auf einem Floß im See. Am nächsten Morgen sammelt Frank die Asche seines Mentors ein und packt sie in eine leere Dose seiner Frühstücksflocken. Wie gelähmt verbringt die Band den Tag, jeder in seine Trauer versunken. 
Zu diesem denkbar ungünstigen Zeitpunkt erhält Jon eine Nachricht. Die Band soll beim South by Southwest Festival in Texas in der Kategorie "New Discoveries" auftreten. Die beiden zuständigen Damen haben die Videos auf YouTube gesehen und fanden die Band so vielversprechend, dass sie sie auf ihrer Bühne sehen wollen. Eine riesige Chance, um endlich bekannt zu werden. 
Nun muss Jon den Soronprfbs nicht nur von der Einladung zum SXSW Festival erzählen, sondern ihnen auch beichten, dass er die Videos öffentlich gemacht hat. Wie schon befürchtet, stößt dies nicht unbedingt bei allen auf Gegenliebe. Während Frank zunehmend begeistert von der Idee einer eigenen Fangemeinde ist, flippt Clara völlig aus. Als sie Jon abends allein im Jacuzzi erwischt, bombardiert sie ihn mit Vorwürfen. Jon versteht nicht, warum es Clara nicht gefällt, dass die Band berühmt werden könnte und geht ebenfalls in die Offensive. Es kommt zu einem heftigen Wortgefecht, das damit endet, dass Jon und Clara es wild im Jacuzzi treiben. Anschließend ist es allerdings nicht so harmonisch wie erhofft. Clara erklärt Jon, dass er ihr nichts bedeutet und er sich keine Hoffnungen machen soll. Da erkennt Jon, dass zwischen Clara und Frank mehr ist, als nur die gemeinsame Liebe zur Musik.
Auch wenn es nicht allen gefällt, dass Jon sich jetzt als Manager aufführt, ist die Gelegenheit mit dem Festival einfach zu gut, um sie nicht zu nutzen und die Band reist in die USA. Der Heimat von Frank und Don.


Doch bevor sie in Austin Texas ankommen, machen sie noch einen Zwischenstopp in der Wüste. Für Don war dies einer seiner Lieblingsorte und Frank will ihm einen letzten Wunsch erfüllen und die Asche des Verstorbenen in der Wüste verstreuen.

Dann ist es endlich soweit, die Band kommt beim SXSW Festival an. Dort wimmelt es nur so von Menschen und allerlei merkwürdiger Gestalten, so dass Frank mit seinem Pappmaschee-Kopf kaum auffällt. 
Die Registration erfolgt schnell und unkompiziert und die beiden Organisatorinnen sind begeistert, die Soronprfbs endlich persönlich kennenzulernen. Kurzerhand laden sie die Band zum Essen ein. Frank ist schon furchtbar aufgeregt, bald vor so vielen Menschen auftreten zu dürfen, doch die beiden Damen zügeln seinen Enthusiasmus relativ schnell. Man könne schwer sagen, wieviele Zuschauer sich den Auftritt tatsächlich ansehen werden und ob ihnen die Musik auch wirklich gefällt. Keine guten Nachrichten und es scheint, als sollten die beiden Frauen recht behalten. Der erste Probeauftritt ist ein Desaster und die Stimmung der Bandmitglieder schnell auf dem Nullpunkt.Vorallem Franks Verhalten wird immer sonderbarer.
Um zu retten, was noch zu retten ist, macht Jon einen letzten verzweifelten Vorschlag. Wenn die Band ihren Sound verändern würde und ihn ein bisschen kommerzieller gestaltet, dann würden sie auch höhere Akzeptanz finden. Während die Anderen das konsequent ablehnen, ist Frank durchaus bereit, neue Musik zu komponieren, um die potenziellen Fans für sich zu gewinnen.

Am Abend vor ihrem großen Auftritt sind alle zu einer riesigen Party eingeladen. Frank ist ganz besonders aufgeregt. Auch wenn er immer wieder behauptet, dass es ihm gut geht, scheinen ihm die fremde Umgebung und die vielen unbekannten Leute schwer zuzusetzen. Clara will deswegen die Party mit ihm wieder verlassen und bittet Jon, ihr zu helfen, Frank dort wegzuschaffen. Doch Jon weigert sich. Er glaubt nicht, dass Frank sich unwohl fühlt und denkt, dass Clara ihm nur wieder eins reindrücken will. Als Jon spät in der Nacht ins Hotel zurückkehrt, steht die Tür zu Franks Zimmer offen und Frank ist verschwunden. Sofort macht sich Jon auf die Suche und entdeckt Frank in einer Seitenstraße zusammen mit Clara. Clara redet leise auf Frank ein, doch Jon kann ihn überzeugen, mit ihm zurück ins Hotel zu kommen. Daraufhin wird Clara wütend und sticht Jon mit ihrem Taschenmesser ins Bein. Jon muss verarztet werden und Clara wird vorläufig erstmal festgenommen. Früh am Morgen kehrt Jon ins Hotel zurück. Frank liegt völlig apathisch auf seinem Bett, Nana und Baraque leisten ihm Gesellschaft. Als Jon ins Zimmer kommt, erklären die Beiden, dass sie ohne Clara nicht auftreten werden und dass Jon alles kaputt gemacht hat. Sie packen ihre Sachen und verschwinden. Somit bleiben nur noch Jon und Frank übrig, um den Auftritt zu meistern. 
Jons Plan lautet: Frank singt und er begleitet ihn auf der Gitarre. Doch Frank ist völlig ausser sich und brabbelt die ganze Zeit wirr vor sich hin. Jon weiss nicht, wie er damit umgehen soll und hofft einfach das beste. 


Jon und Frank betreten die Bühne und stehen plötzlich vor einer riesigen Menschenmenge, die ihnen zujubelt. Während Jon dies sichtlich genießt und einfach loslegt, ist Frank wie erstarrt, fängt an zu schreien, bricht zusammen und bleibt einfach liegen. 

Ein paar Tage später sieht man Jon und Frank in einem schäbigen Motelzimmer sitzen. Jon ist ratlos und genervt und Frank ist völlig verwirrt. Schließlich hält Jon es nicht mehr aus und bittet Frank, dass er endlich den dämlichen Kopf abnehmen soll. Dieser weigert sich und es kommt zu einem Handgemenge. Frank stürzt aus der Tür und rennt auf die Straße. Jon rennt hinter ihm her und sieht, wie Frank von einem Auto angefahren wird. Als Jon an dem Wagen ankommt, liegt Franks zerbrochener Pappmaschee-Kopf auf der Straße und Frank ist auf und davon. Jon will die Verfolgung aufnehmen, als er ebenfalls von einem Auto erfasst wird und im Krankenhaus landet. Von dort aus versucht er relativ erfolglos eine Vermisstenanzeige aufzugeben, da er den Polizisten nicht beschreiben kann, wie Frank eigentlich aussieht. 
Nachdem Jon aus dem Krankenhaus entlassen wurde, macht es sich auf die Suche nach den restlichen drei Bandmitgliedern. Von ihnen erhofft er sich Hilfe bei der Suche nach Frank. Er findet das Trio über eine Zeitungsanzeige in einer heruntergekommenen Bar, in der sie jeden Abend auftreten. Als Jon ihnen erzählt, dass er Frank verloren hat, sind zwar alle außer sich, aber keiner bietet Jon Hilfe an. So bleibt Jon nichts anderes übrig, als sich allein auf die Suche zu machen. Über Twitter verbreitet er die Nachricht und bittet um Hinweise, wo Frank sein könnte. Tatsächlich bieten nach und nach mehrere Leute ihre Hilfe an, doch nicht alles davon ist ernstzunehmen. Dann bekommt Jon den entscheidenden Hinweis: Frank ist nach Hause zurückgekehrt, zurück zu seinen Eltern in Kansas.

Mit gemischten Gefühlen steht Jon schließlich vor Franks Elternhaus und den Mann, den er dort antrifft, hat nichts mit dem Frank zu tun, den er in Erinnerung hat. Frank ist völlig in sich gekehrt, er redet nicht und wirkt apathisch. Trotzdem sind Franks Eltern froh, dass Jon den Weg auf sich genommen hat, um ihren Sohn zu sehen. Von ihnen erfährt Jon, dass Frank schon immer geistig beeinträchtigt war (worunter er genau leidet, erfährt man leider nicht) und Musik das einzige war/ist, dass ihm Freude bereitet. Und das Franks Vater Schuld daran ist, dass Frank mit einem Pappmaschee-Kopf rumgelaufen ist. Als Frank 14 Jahre alt war, hat sein Vater einen für ihn gebastelt. Mit dem Ergebnis, dass der Junge ihn von da an nicht mehr abgesetzt hat.
Als Jon sich schließlich verabschieden will, sitzt Frank am Klavier und spielt ein paar Noten. Jon entschuldigt sich bei Frank für alles, was passiert ist und freut sich, dass Frank auch weiterhin noch Musik spielt. Doch Frank erwidert, dass er nicht mehr in der Lage ist, Musik zu machen. Da erkennt Jon, was Frank fehlt. 


 Zusammen fahren Jon und Frank zu der Bar, in der die restlichen Soronprfbs auftreten. Zuerst erkennen sie den sonderbaren Mann nicht, der sich zögernd der Bühne nähert und wirres Zeug vor sich hinbrabbelt. Doch dann erkennen sie Franks Stimme, zu der sie jetzt auch endlich ein Gesicht haben.
Und als Frank seiner Clara dann die wohl schönste Liebeserklärung macht, die man sich vorstellen kann, fließen nicht nur bei den Beiden die Tränen. 

Fazit: 
How to describe Frank? Eine sehr gute Frage........ und doch recht einfach zu beantworten: für mich der beste Film 2014!
Ich gebe den meisten Kritikern recht, man kann den Film schwer beschreiben. Aber er ist absolut schräg, liebenswert und großartig. Lenny Abrahamson schafft die Gradwanderung zwischen Komödie und Drama mit absoluten Bravour. Während man in einem Moment noch über eine Slapstick-Einlage lachen kann, kommen einem im nächsten Moment schon die Tränen. Es ist definitiv ein sehr emotionaler Film und ein Film mit liebenswert schrägen Charakteren. 
Maggie Gyllenhaal als Clara. Das cholerische Biest, frei nach dem Motto: harte Schale, weicher Kern.
Domhnall Gleeson als Jon. Der naive leicht untalentierte Musiker mit dem Traum vom großen Erfolg.
Michael Fassbender als Frank. Der beweist, dass es nur Gestik und Stimme braucht, um eine großartige Performance abzuliefern.
Bei all dem darf man nicht vergessen, worum es in dem Film aber eigentlich geht, es geht um Musik. Und aus diesem Grund sollte man auch dem Soundtrack die nötige Beachtung schenken. Wer auf etwas eigenwilligen Rock steht, kann hier getrost mal reinhören. Jeder Song wurde von den Schauspielern eigenhändig eingespielt und gesungen. Einzige professionelle Unterstützung war hier die Musikerin Carla Azar, in ihrer Rolle als Schlagzeugerin Nana. Hut ab, vor dieser Leistung. 

Für Freunde des schrägen Humors, der großen Emotionen und Musikliebhaber ein absolutes Muß!



Sonntag, 17. August 2014

Das Grüffelokind (GB/DE 2011)

Sprecher: Wolfgang Hess, Ben Hadad, Christian Ulmen, Udo Schenk, Frank-Otto Schenk, Kaspar Eichel
Regie: Uwe Heidschötter und Johannes Weiland


Das Grüffelokind spielt draußen vor der Höhle im Schnee. Schnell ist ihm langweilig und weil es völlig unbeobachtet ist, beschließt es, allein in den Wald zu gehen. Kaum hat es ein paar Schritte in den dunklen Wald hineingemacht, da schnappt es plötzlich eine riesige Pranke und schleppt es weg.
Sein Vater hat den Kleinen gesehen und wieder eingefangen. Zurück in der Höhle ist das Grüffelokind beleidigt und fragt seinen Vater, warum es nicht allein in den Wald gehen darf. Das bringt seinen Vater auf eine Idee und er erzählt seinem Kind von der großen bösen Maus, die ihn einst in die Flucht geschlagen hat und vor der er sich noch immer fürchtet. Eine riesige Maus, mit fürchterlichen Krallen, feurigen Augen, einem peitschenden Schwanz und messerscharfen Zähnen. Gebannt lauscht das Grüffelokind der Geschichte seines Vaters und ein bisschen mulmig wird ihm beim Gedanken an dieses schreckliche Wesen schon zumute.


In der Nacht kann das Grüffelokind nicht schlafen. Unruhig wälzt es sich hin und her, während sein Vater tief und fest schläft. Schließlich hält es der Kleine nicht mehr aus, schleicht sich vorsichtig aus der Höhle und macht sich auf die Suche nach der großen bösen Maus. Es läuft eine Weile durch den nächtlichen Wald, da entdeckt es vor sich einen langen Schwanz aus einem Holzstapel ragen. Neugierig schleicht das Grüffelokind näher heran. Entäuscht muss es feststellen, dass der Schwanz nicht zur großen bösen Maus gehört, sondern zur Schlange, die sich da verkrochen hatte. Die Schlange starrt das Grüffelokind an und dieses fragt, ob die Schlange weiß, wo die große böse Maus wohnt. Die Schlange überlegt einen kurzen Moment und meint dann listig, dass die Maus mit Sicherheit unten am Fluß zu finden sei. 
Also macht sich das Grüffelokind auf den Weg zum Fluß. Unterwegs stößt es auf seltsame Spuren im Schnee. Solche Spuren hat es noch nie gesehen, die stammen bestimmt von der Maus. Kurz darauf ertönt ein seltsamer Schrei und etwas fliegt lautlos durch die Luft. Aber es ist wieder nicht die Maus, sondern nur die Eule, die sich auf der nächtlichen Jagd befindet. Ängstlich schaut die Eule auf das Grüffelokind und dieses fragt wieder entäuscht, wo denn die Maus zu finden ist. Die Eule schaut sich um und antwortet dann verschwörerisch, dass die Maus im tiefsten Dickicht zu finden sei. 
Neugierig läuft das Grüffelokind weiter und sieht schon bald zwei große Augen in den Dunkelheit leuchten. Irgendwer schleicht da durchs Gebüsch und dem Grüffelokind wird ein bisschen mulmig zumute. Doch es ist nicht die große böse Maus, sondern der Fuchs, der da um seinen Bau herumstreift. Als er das Grüffelokind entdeckt, erschreckt sich der Fuchs fürchterlich. Doch der kleine Grüffelo will wieder nur wissen, wo er die Maus finden kann. Der Fuchs antwortet listig: oben auf der Lichtung natürlich.


Tatsächlich wohnt dort die Maus. Sie hat von dem ganzen Tumult im nächtlichen Wald nichts mitbekommen und fegt fröhlich pfeifend den Schnee vor ihrem Eingang weg. Plötzlich steht das Grüffelokind vor ihr. Die Maus ahnt nichts gutes und versucht sich unauffällig in Richtung ihres Eingangslochs davonzustehlen. Doch das Grüffelokind versperrt ihr den Weg. Es schnappt sich die Maus und starrt sich ungläubig an. Dieses winzige Tier soll seinen Vater in die Flucht geschlagen haben? Vorsichtig fragt es die Maus, ob sie denn wirklich die große böse Maus mit den feurigen Augen, dem peitschenden Schwanz, den fürchterlichen Krallen und den riesigen Zähnen sei. Die Maus überlegt kurz und antwortet dann, dass nicht sie die große böse Maus sei, diese aber auf der Lichtung leben würde und sie könne sie herbeirufen. Das Grüffelokind soll sie in dem Haselbusch dort drüben absetzen und dann am Rand der Lichtung warten. 
Gesagt getan, der kleine Grüffelo bringt die Maus zum Haselbusch und wartet dann gespannt am Rand der Lichtung ab, was nun passieren wird. 


Die Maus nutzt geschickt das helle Licht des Vollmondes und lässt ihren Schatten auf die verschneite Lichtung fallen. Mit lautem Getöse und einigen pflanzlichen Hilfsmitteln mimt sie ziemlich überzeugend die große böse Maus. Ihr Schattenspiel ist so schaurig, dass alle Tiere um Umkreis aufhorchen. Entsetzt starrt das Grüffelokind auf die große böse Maus, die sich da wild tobend auf der Lichtung präsentiert, dreht sich schnell um und flüchtet, ohne sich noch einmal umzudrehen. 
Zufrieden mit ihrer Vorstellung klettert die Maus aus dem Haselbusch und wandert gemütlich hinter dem flüchtenden Grüffelokind hinterher. Als Fuchs, Eule und Schlange den panischen kleinen Grüffelo sehen, der von der Maus verfolgt wird, verschwinden sie schnell in ihren Höhlen. 
Das Grüffelokind rennt und rennt, bis es schließlich die heimische Höhle erreicht hat, in der sein Vater noch immer friedlich schläft. Schnell kuschelt es sich ganz eng an seinen Vater und schläft schließlich erschöpft ein. 


Fazit:
wie schon bei "Der Grüffelo" bekommt man hier wieder einen qualitativ hochwertigen Animationsfilm geliefert, der sich auch schon für ganz kleine Zuschauer gut eignet. Die liebevoll gestalteten Charaktere haben einen hohen Wiedererkennungswert und die Geschichte wird wieder sehr kindgerecht erzählt.
Amüsant finde ich die Tatsache, dass die Tiere stellenweise exakt die Texte aus dem Buch wiedergeben, was meine Tochter immer besonders freut.
Kurzweilige Unterhaltung für jung und alt, zum immer wieder ansehen.

Dienstag, 12. August 2014

Sanctum (AUS 2011)

Darsteller: Richard Roxburgh, Ioan Gruffudd, Rhys Wakefield, Alice Parkinson, Dan Wyllie
Regie: Alister Grierson


Papua-Neuguinea: die Esa'ala Höhle, eines der größten Höhlensysteme der Welt und zum größten Teil noch unerforscht. Seit rund 34 Tagen sucht ein Team aus Wissenschaftlern und Höhlentauchern nach dem Durchgang zum Meer. Bisher ohne Erfolg. In dem riesigen unerforschten Abschnitt konnten sie die Passage noch nicht finden. Die Stimmung ist gereizt. Dunkelheit und die klaustrophobische Enge des Basiscamps zehren an den Nerven der Beteiligten. Und auch der Geldgeber der Expedition, Millionär Carl Hurley, ist wenig begeistert darüber, dass sein Team, unter Leitung des renomierten Höhlentauchers Frank MacGuire, keine Erfolge vorweisen kann. Kurzentschlossen macht sich Carl mit seiner Freundin Victoria auf den Weg hinunter ins Basiscamp, um nach dem Rechten zu sehen und die Arbeit voranzutreiben. Zur gleichen Zeit machen sich Frank und seine Kollegin Judes fertig für einen weiteren Tauchgang. Beide sind zwar am Ende ihrer Kräfte, doch Frank ahnt, dass der Durchgang nicht mehr weit sein kann. Tatsächlich schaffen es die beiden Taucher durch einen schmalen Gang hinein in ein riesiges Becken, an das sich ein weiterer Hohlraum anchließt. Da Frank und Judes müde sind und auch der Sauerstoff zu knapp ist, um die Entdeckung weiter zu erkunden, beschließen sie, umzukehren. Da passiert es, Judes Atemschlauch platzt. Da die Taucher Vollgesichtsmasken tragen, ist Wechselatmung schwierig und vorallem gefährlich, aber Frank will es trotzdem versuchen. Doch als Judes zunehmend panischer wird, trifft Frank die folgenschwere Entscheidung, die Wechselatmung einzustellen, um wenigstens sich retten zu können. Er stößt Judes von sich und setzt seine Maske wieder auf. Während Franks Dekompressionspause, schwebt Judes Leichnahm neben der Kammer. 


Währenddesssen sind Carl, Victoria und Franks Sohn Josh, der die Beiden nach unten begleitet hat, im Basiscamp eingetroffen. Die Stimmung ist nach Judes Tod gedrückt und das sind nicht die einzigen schlechten Nachrichten. An der Oberfläche braut sich ein gewaltiger tropischer Sturm zusammen, weshalb die ganze Crew an die Oberfläche zurückkehren soll. Bei den starken Regenfällen würde die ganze Höhle geflutet und wäre somit eine Todesfalle für alle Beteiligten. 
Als Frank mit der toten Judes auftaucht, geraten Frank und Josh in einen heftigen Streit. Da sie aufgrund der kommenden Schlechtwetterfront das Camp sowieso räumen müssen, schickt Frank Josh mit dem zweiten Tauchteam und Guide Luko als Erste wieder nach oben. Was noch keiner ahnt: das Unwetter hat früher eingesetzt als erwartet und der starke Regen hat bereits begonnen, die Gänge zu fluten. Aufgrund des Sturms ist auch die Funkverbindung nach oben abgebrochen, weshalb im Basiscamp noch keiner ahnt, was da auf sie zukommt. 

Schon bald merken Josh und seine Begleiter, dass ihnen aus allen Gängen Wasser entgegenkommt. Der Zufluß ist schon so stark, dass sie es wahrscheinlich gerade noch so nach draußen schaffen werden, aber für das restlichen Team unten im Camp besteht kaum noch Hoffnung. Angespornt von dem Gedanken, seinen Vater retten zu müssen, kehrt Josh um und macht sich auf den Weg zurück ins Basiscamp. Auch dort steigt das Wasser inzwischen immer schneller. Frank gibt Anweisungen nur das Nötigste einzupacken und schnellstens aufzubrechen. Beim Aufstieg wird schnell klar, dass die Situation ernster ist, als sie angenommen hatten. Während die Gruppe versucht, durch einen der Ausgänge zu klettern, stoßen sie auf Josh. Der Wasserstrom ist schon so stark, dass an einen Aufstieg kaum mehr zu denken ist, dennoch versuchen sie es weiter. Doch der Felsen, an dem sie das Sicherungsseil festgebunden haben, wird durch die Wassermassen weggeschoben und versperrt ihnen den Ausgang. 
Jetzt bleibt ihnen nur noch eine Wahl: zurück ins Basiscamp, tauchen und hoffen, dass sie die Passage zum Meer finden. 


Victoria ist zwar ein geübte Bergsteigerin, doch vom Tauchen hat sie keine Ahnung. Ausserdem weigert sie sich, den Neoprenanzug der toten Judes anzuziehen, um ein Auskühlen zu verhindern. Nichts desto trotz steigen alle ins Wasser  und schaffen es tatsächlich in den ersten Hohlraum und die daran angeschlossene Höhle. Wieder auf dem Trockenen, müssen sie nun einen neuen Weg finden, dem sie folgen können und der sie hoffentlich ans Meer bringt. Da Victoria sich geweigert hat, den Neoprenanzug von Judes anzuziehen, ist sie völlig unterkühlt und alle müssen eine Zwangspause einlegen. Wenigstens haben sie genug Ausrüstung und Nahrung bei sich. Aber auch George, Franks Assistenten, geht es nicht sonderlich gut. Er kämpft mit den ersten Anzeichen der Taucherkrankheit. Nachdem sich alle ausgeruht und gestärkt haben, geht es weiter durch die schmalen Gänge und über steinige Hindernisse. George wird immer schwächer und fällt immer weiter zurück. Als Frank sein Fehlen schließlich bemerkt, ist es schon zu spät, George ist tot. Für alle anderen heißt es dennoch immer weiter zu gehen, denn sonst sterben im Zweifelsfall alle.
Plötzlich endet der Gang vor ihnen an einem Wasserbecken mit einer wirbelnden Strömung. Wer dort hineinfällt, hat keine Chance mehr lebend herauszukommen. Auf der anderen Seite geht der Gang weiter. Da Josh mit Abstand der beste Kletterer unter ihnen ist, wagt er die Kletterpartie an der nassen rutschigen Felswand entlang, bis auf die andere Seite.Von dort aus soll Josh dann ein Seil rüberwerfen, damit die Anderen und die Ausrüstung rübergezogen werden können. Trotz aller Widrigkeiten schafft Josh die Strecke und kann ein Seil sichern, mit dem sie dann eine Art Flaschenzug bauen. Zuerst geht Carl, dann soll Victoria folgen und zum Schluß Frank. Carl schafft es ohne Probleme, doch als Victoria losklettert, verfangen sich ihre langen Haare in dem Flaschenzug. In wilder Panik, versucht sie sich zu befreien, was dazu führt, dass ihre Haare immer weiter hineingezogen werden. Frank versucht beruhigend auf Victoria einzureden und will zu ihr klettern, als Victoria ein Messer zieht, um sich die Haare abzuschneiden. Alle Versuche der Männer, Victoria davon zu überzeugen, dass Messer wieder wegzustecken scheitern. Und so schneidet Victoria sich nicht nur die Haare ab, sondern auch das Sicherungsseil durch und stürzt mit einem Großteil der Ausrüstung ins schäumende Wasser. Mehr als Blut ist in dem reißenden Strudel schon bald nicht mehr zu sehen. 
Während Carl und Josh unter Schock stehen, bewahrt Frank einen kühlen Kopf  und schafft es als Letzter auf die andere Seite. Von der Ausrüstung ist nur noch ein Tauchgerät, ein paar Lampen und ihre Rucksäcke übrig.


Als die Männer weitergehen, stoßen sie erneut auf eine Sackgasse, die im Wasser mündet. Frank will allein vortauchen, um zu sehen, wohin der Weg sie führt und wie weit sie tauchen müssen, ehe sie wieder an Land können. Während Frank Josh seinen Plan erklärt, schnappt sich Carl das Tauchgerät, springt ins Wasser und haut ab. Frank zögert nicht lange und taucht hinterher. Doch ihm geht bald die Luft aus und er muss umkehren. Als Frank zu Josh zurückkehrt, ist dieser mehr als erleichtert. Auch wenn das Verhältnis der Beiden nicht gerade das beste ist, will Josh seinen Vater nicht verlieren. 
Das Schwierigste liegt allerdings noch vor ihnen. Keiner weiss, wie weit sie tauchen müssen, bis sie auf den nächsten Hohlraum stoßen. Doch wenn sie es nicht wenigstens versuchen, sterben sie irgendwann an Unterkühlung, Hunger und Durst. Josh vertraut auf die Erfahrung seines Vaters und gemeinsam tauchen sie den schmalen Gang entlang. Tatsächlich schaffen sie es in den nächsten Raum, bevor ihnen die Luft ausgeht. Immer weiter und weiter kämpfen sie sich durch das Höhlensystem, bis sie auf etwas stoßen, dass ihnen Hoffnung gibt. Vor ihnen ist der Boden bedeckt mit Fledermausmist. Und wo Fledermäuse sind, da muss es einen Ausgang geben. Durch einen engen Schlitz klettern sie nach oben, bis sie vor einem Höhleneingang stehen. Der trichterförmige Eingang befindet sich jedoch so weit oben, dass sie ihn ohne Kletterausrüstung nicht erreichen können. Da Josh der begnadete Kletterer in der Familie ist, überlässt Frank ihm die Entscheidung es zu versuchen oder weiter der Höhle zu folgen. Die Chance die Öffnung ohne entsprechende Austrüstung zu erreichen ist relativ gering und vorallem sehr gefährlich und Josh entscheidet sich dafür, der Höhle weiterhin zu folgen. Und so machen sich Vater und Sohn wieder auf den Weg durch die dunklen und engen Gänge, einem ungewissen Ziel entgegen. 


Als sie eine gute Strecke zurückgelegt haben, treffen sie plötzlich völlig unverhofft auf Carl, der es mit dem Tauchgerät bis hierhin geschafft hat. Offensichtlich steht Carl nach dem Tod seiner Freundin immer noch unter Schock und macht einen verwirrten Eindruck. Als Frank sich ein wenig umsieht, entdeckt er in einer Ecke die angespülte Leiche von Victoria, die übel zugerichtet ist. Auch dieser Raum endet wieder am Wasser, doch dieses Mal ist laut und deutlich ein Rauschen und Donnern zu hören, das durchaus von der nahgelegenen Brandung stammen könnte. Frank ist guter Hoffnung, dass sie dieses Mal endlich den rettenden Zugang zum Meer gefunden haben. 
Doch er hat die Rechnung ohne den völlig durchgedrehten Carl gemacht. Dieser geht unvermittelt auf Frank los und verletzt ihn schwer.  Josh kommt seinem Vater zu Hilfe und greift Carl an, der daraufhin ins Wasser springt und erneut flüchtet. Dieses Mal jedoch ohne Tauchgerät. Josh eilt zu seinem Vater, der am Boden liegt. Als er Frank aufhelfen will, muss er feststellen, dass Frank auf einen der vielen Stalagmiten gefallen ist und dieser nun tief in Franks Rücken steckt. Da Frank nur sehr mühsam atmen kann, vermutet er, dass auch seine Lunge getroffen ist und er weiss, dass er es in diesem Zustand nicht mehr nach draußen schaffen wird.
Doch Josh will davon nichts hören. Er ist verzweifelt und verängstigt und will seinen Vater nicht zurücklassen, denn er glaubt nicht, dass er es ohne Frank schaffen kann. Frank ist da anderer Meinung, er ist fest davon überzeugt, dass sein Sohn es schaffen wird. Um nicht allein in der Dunkelheit langsam und elend zu sterben, bittet er Josh darum, bei ihm Sterbehilfe zu leisten. Josh soll Frank so lange unter Wasser drücken, bis dieser sich nicht mehr bewegt. Zuerst ist Josh entsetzt über die Bitte seines Vaters, doch dann versteht er und erfüllt Franks letzten Wunsch. 
Anschließend nimmt er all seinen Mut zusammen, holt tief Luft und taucht ins Ungewisse. Als Josh schon eine gute Strecke zurückgelegt hat, stößt er auf den Leichnahm von Carl, der zwischen den Felsen steckt. Langsam wird Josh's Luft knapp, doch er bekämpft seine aufsteigende panik und taucht weiter. Schließlich erkennt er über sich eine helle Oberfläche und taucht auf. Josh hat es als einziger Überlebender ans Meer geschafft und wird am Strand von einem Fischer aufgelesen.


Fazit:
auch wenn man nicht gerade vor lauter Spannung an den Fingernägeln knabbert, so baut die klaustrophobische Umgebung gepaart mit der schwachen Beleuchtung unheimliche Spannung auf, ohne jemals den Bogen zu überspannen. Auch landschaftlich hat Sanctum einiges zu bieten. Die Höhlen-und vorallem die Unterwasseraufnahmen sind teilweise atemberaubend schön. 
Erfrischend fand ich, dass der Film komplett ohne große Namen und allzu bekannte Gesichter auskommt. Die Darsteller machen einen soliden Job und dabei äußerst glaubwürdig. 
Alles in allem solide Unterhaltung mit einer guten Prise Nervenkitzel.





Sonntag, 27. Juli 2014

Valhalla Rising (DK/GB 2009)

Darsteller: Mads Mikkelsen, Maarten Stevenson, Gary McCormack
Regie: Nicolas Winding Refn




Der Sklave "Ein-Auge" fristet sein Dasein zum größten Teil angekettet in einem Holzkäfig. Die einzige Abwechslung besteht darin, in blutigen Kämpfen gegen andere Sklaven anzutreten. Zur Belustigung ihrer Herren und der übrigen Zuschauer finden diese Kämpfe regelmässig statt und enden für den Verlierer in der Regel tödlich. "Ein-Auge" hat bisher noch keinen Kampf verloren und bringt seinem Herren damit reichlich Geld und Ansehen ein. Trotzdem wird er ein seinem Käfig gehalten wie ein Tier und ist schutzlos jeglicher Witterung ausgesetzt. Nur der Sohn seines Herren kümmert sich ein wenig um ihn, bringt ihm Essen und leistet ihm ab und an etwas Gesellschaft. Antworten auf seine Fragen erhält der Junge jedoch keine, denn "Ein-Auge" spricht nicht.
Bei einem Bad in einer nahegelegenen Quelle entdeckt der Sklave eines Tages eine Pfeilspitze am Grund. Es gelingt ihm, diese unbemerkt an sich zu nehmen und in seinem Mund zu verstecken.


Ein guter Kämpfer ist begehrt und ruft Neider hervor und so kommt es, dass ein anderer Stammesführer "Ein-Auge" für sich beanspruchen will. Doch sein alter Besitzer denkt gar nicht daran, ihn aufzugeben und lässt ihn von einer handvoll Männer (und seinem Sohn) wegschaffen.
Als sich die Gruppe weit genug vom Stamm entfernt hat, nutzt "Ein-Auge" die Unachtsamkeit seiner Bewacher, zertrennt mit der Pfeilspitze seine Fesseln und geht auf die Männer los. Innerhalb kürzester Zeit sind alle Wachen tot und "Ein-Auge" auf der Flucht.
Nach einiger Zeit bemerkt er, dass der Sohn seines früheren Besitzers in sicherem Abstand folgt. Da er dem Jungen keine weitere Beachtung schenkt, schließt dieser bald zu ihm auf. Der Junge erkennt, dass ihm von dem schweigsamen Kämpfer keine Gefahr droht und die Beiden setzen ihren Weg gemeinsam fort.
Einige Zeit später stoßen sie auf einen kleinen Trupp Krieger. Unschlüssig, ob Freund oder Feind, stehen sich die Männer gegenüber. Der Anführer der Krieger erklärt, dass sie Christen sind, die sich auf dem Weg ins heilige Land befinden, um sich einem Kreuzzug anzuschließen. "Ein-Auge" nimmt diese Chance wahr und schließt sich der Gruppe an.

Mit einem Schiff soll über das Meer nach Süden ins heilige Land gehen. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit den Männern. Tage- bzw. wochenlang (der Zeitraum wird nicht näher definiert) dümpeln sie in einer absoluten Flaute auf dem Wasser dahin. Ohne auch nur einen Hauch von Wind, immer eingehüllt in einen diesigen Nebel, der eine Navigation unmöglich macht.
Ausgehungert und entkräftet liegen die Nerven der Männer blank und einige machen den Jungen für ihre missliche Lage verantwortlich. Es bringt Unglück, ein Kind an Bord zu haben und sogar von einem Fluch ist die Rede. Schließlich will einer der Krieger den Jungen töten und über Bord werfen, doch "Ein-Auge" wehrt den Angreifer ab und tötet ihn. Danach traut sich keiner mehr an den Jungen heran.


Und dann geschieht das, womit niemand mehr gerechnet hätte: als der Nebel sich endlich lichtet, finden sich die Männer auf einem breiten Fluß, umgeben von Felsen und dichten Wäldern, wieder.
Den beiden Ältesten wird schnell klar, dass dies nicht das heilige Land ist, doch keiner hat eine Idee, wo sie sich befinden könnten.
Von Hunger und Durst getrieben, gehen die Männer an Land und erkunden die nähere Umgebung. Dabei stoßen sie im Wald auf Grabstätten, die auf Pfählen errichtet wurden und reich verziehrt sind. Ganz wohl ist ihnen bei dem Anblick nicht, denn so etwas haben sie noch nie gesehen. Als dann auch noch einer von ihnen spurlos verschwindet, beschließen sie, weiter flußaufwärts zu ziehen. Doch kaum haben sie ihr Schiff in Bewegung gesetzt, werden sie vom Ufer aus, aus dem Dickicht heraus angegriffen und ein Mann wird von einem Pfeil tödlich getroffen.
Beim näheren Betrachten des Leichnahms stellen sie fest, dass die Pfeilspitze aus Stein und nicht aus Metall gefertigt ist. Daraus schließt ihr Anführer, dass es sich hier nur um einen primitiven Stamm handeln kann, den man zum rechten Glauben bekehren muss. So wird am Ufer ein riesiges Holzkreuz errichtet und die Männer versammeln sich um ihren Anführer. Um ihren Glauben an Gott zu stärken und sie auf den rechten Pfad zurückzuführen, trinken alle nacheinander vom Blut Gottes. Eine berauschende Flüssigkeit, die bei jedem Einzelnen starke Halluzinationen hervorruft.


Als alle ihr Bewusstsein zurück erlangt haben, taucht ihr verloren geglaubter Kamerad wieder auf und scheint ziemlich verwirrt. Daraufhin bricht erneut Streit zwischen den Männern aus. Sie glauben weiterhin, dass sie ein Fluch in dieses Land gebracht hat und geben nun "Ein-Auge" die Schuld daran. Behaupten sogar, er käme direkt aus der Hölle. Es entbrennt ein kurzer heftiger Kampf, in dem "Ein-Auge" fast alle der Krieger tötet. Er beschließt, sich auf die Suche nach einem Zugang zum Meer zu machen, um das fremde Land wieder verlassen zu können. 
Doch der Anführer weigert sich, weiterzuziehen. Er ist der Meinung, dass sie ihre Landungsstelle nicht verlassen dürfen und verfällt der wahnwitzigen Idee, dort eine Siedlung zu errichten, um andere Gläubige willkommen heißen zu können.
Die restlichen Männer sind unschlüssig, ob sie "Ein-Auge" folgen oder bei ihrem Anführer bleiben sollen. Schließlich siegt die Vernunft und sie beschließen, dem ehemaligen Sklaven zu folgen. So kämpf sich der kleine Tross Männer durch die dichten Wälder, immer auf der Hut vor dem unsichtbaren Feind. Unterwegs stirbt einer der Männer und ein anderer beschließt, doch wieder umzukehren und zurück zum Fluß zu gehen.
Zu guter Letzt erreichen nur "Ein-Auge" und der Junge den Rand des Meeres und hier treffen sie zum ersten mal Angesicht zu Angesicht auf die Ureinwohner. Es handelt sich um eine Gruppe Indianer und somit wird klar, dass sie in Amerika gelandet sein müssen. 
Doch die Indianer sind den Fremden gegenüber nicht besonders freundlich gesonnen. Sie töten "Ein-Auge" und damit endet dann auch der Film. Was mit dem Jungen geschieht, bleibt unklar.


Fazit:
selten ist es mir so schwer gefallen, einen Film zu bewerten. Das liegt jetzt nicht daran, dass ich ihn als grottenschlecht bezeichnen würde, aber er ist von seiner Art her komplett anders, als das, was man so gewohnt ist. Da wäre zum Beispiel die Tatsache, dass der Hauptdarsteller in dem ganzen Film kein einziges Wort sagt und der Film generell sehr wortkarg ist. Wenn dann gesprochen wird, erscheinen die Dialoge irgendwie sehr hochgestochen und schwülstig, was mir auf Dauer sehr anstrengend erschien. 
Dafür wirken durch die fehlenden Dialoge die Bilder intensiver, weil man sich mehr auf das Visuelle konzentriert. Auch wenn man keine monumentalen Landschaftsaufnahmen hat, wirkt der Film auf mich irgendwie bildgewaltig. Auch was die Gewalt- und Kampfszenen angeht.
Die Story ist sehr düster und genauso wirkt auch die ganze Stimmung der handelnden Personen.
Alles in allem finde ich den Film sehr faszinierend, bin mir aber sicher, dass er nicht jedem gefallen wird.



Sonntag, 20. Juli 2014

Rio 2 - Dschungelfieber (USA 2014)

Sprecher: Jesse Eisenberg, Anne Hathaway, Andy Garcia, Rodrigo Santoro, Leslie Mann
Regie: Carlos Saldanha


Blu und Jewel  leben glücklich und zufrieden bei dem Ornithologen Tulio und Linda in Rio de Janeiro. Sie sind inzwischen stolze Papageieneltern von drei Küken, die sie ganz schön auf Trab halten. Während Jewel versucht, die Kleinen möglichst artgerecht zu erziehen und zu ernähren, verwöhnt Blu sie lieber mit den Vorzügen eines menschlichen Zuhauses: Pfannkuchen zum Frühstück, Fernseher und Ipod. Aus diesem Grund gibt es auch immer wieder Streit zwischen den Papageieneltern.

Als Tulio und Linda bei einer Expedition am Amazonas Spuren finden, die auf weitere blaue Aras hinweisen, gibt es für Jewel kein Halten mehr. Sie will unbedingt an den Amazonas fliegen, um ihre wilden Artgenossen zu finden und ihren Kindern ihre ursprüngliche Heimat zu zeigen. Anfangs ist Blu wenig begeistert von der Idee, doch seiner Jewel zu liebe willigt er schließlich ein.
Während Jewel keinerlei Gedanken an Gepäck oder ähnliches verschwendet, packt Blu brav seine Bauchtasche mit allerlei nützlichen Dingen, inklusive einem Navigationsgerät, das unterwegs immer wieder für Verwirrung sorgt, anstatt den Weg zu zeigen. Trotz aller Widrigkeiten erreichen die Papageien schließlich das Tor zum Amazonas. Einen Teil der Strecke legen sie nun als "blinde Passagiere" mit einem Schiff zurück, den Rest wollen sie fliegen.

Doch die Entdeckung der seltenen Papageien stößt nicht überall auf Begeisterung. Ein Holzhändler, der illegale Geschäfte mit Tropenholz betreibt, sieht durch die Entdeckung der Tiere seinen Handel gefährdet.
Und sollte das Gebiet gar unter Naturschutz gestellt werden, würde das sein Geschäft komplett lahmlegen. Also beschließt er, seine Handlanger auf Tulio und Linda anzusetzen, um die unliebsame Konkurrenz auszuschalten.


Von all den bösen Plänen bekommt man am Amazonas natürlich nichts mit und Blu irrt mit seiner Familie auf der Suche nach dem Camp von Tulio und Linda immer noch durch den Regenwald. Völlig unverhofft stoßen sie dabei auf die Kolonie ihrer wildlebenden Artgenossen und wie sich herausstellt, sind diese gar nicht so fremd, sondern Jewels Familie. Eduardo, der Anführer der Kolonie ist Jewels Vater, der überglücklich ist, seine Tochter wieder bei sich zu haben. Als Jewel bei einem Waldbrand verloren ging und nicht mehr auffindbar war, glaubte er, sie sei tot. So gibt es für alle ein herzliches Willkommen. Besonders angetan ist Eduardo von seinen 3 Enkelkindern, während er von einem Haustier als Schwiegersohn eher weniger begeistert ist.
Aber seiner Tochter zuliebe nimmt er Blu am nächsten Morgen mit zu einem Streifzug durch den Regenwald. Und ganz nebenbei versucht Eduardo doch noch einen echten Papagei zu machen, indem er Blu alles beizubringen versucht, was man über das Leben im Regenwald wissen muss. Dazu gehören auch die Paranußbäume, die die lebenswichtigste Nahrungsquelle für die Papageien darstellen. Diese müssen sie sich allerdings mit den roten Aras teilen und jede Gruppe verteidigt ihre Bäume bis aufs Blut. Blu gibt zwar sein Bestes, aber er stellt sich immer noch so tollpatschig an, dass sein Schwiegervater ihn als hoffnungslos abstempelt.
Blu ist darüber todunglücklich und würde am liebsten Frau und Kinder wieder einpacken und nach Rio zurückkehren. Aber Jewel blüht im Kreise ihrer Familie richtig auf und so bringt es Blu nicht übers Herz, ihr die Wahrheit zu sagen.

Um Eindruck zu schinden, will Blu Jewel zum Frühstück mit ihrer Lieblingsspeise überraschen: einer Paranuß.
Also macht er sich in aller Frühe auf den Weg zu den Bäumen, die Eduardo ihm gezeigt hat, um eine Nuß für Jewel zu pflücken. Doch es unterläuft ihm ein fataler Fehler. Er überschreitet unbewusst die Grenze zum Gebiet der roten Aras und holt sich dort eine Nuß.
Wieder zurück in der Kolonie präsentiert er Jewel stolz seine Beute. Doch der vermeitliche Diebstahl bleibt nicht unbemerkt und schon tauchen die roten Aras auf und klagen Blu an. Da dieser ein schweres Verbrechen begangen hat, fordern die Roten den Anteil Bäume der Kolonie ein. Die Entscheidung darüber soll, wie in Brasilien üblich, durch ein Fußballspiel fallen. Dem Gewinner gehören zukünftig alle Paranußbäume und der Verlierer muss sich einen neuen Lebensraum suchen.
Blu, der seinen Fehler wieder gutmachen möchte, will natürlich in die Mannschaft, aber Eduardo hat keinerlei Vertrauen in seine Fähigkeiten und lässt ihn nicht. Ein nervenaufreibendes Spiel beginnt und es stellt sich schnell heraus, dass beide Mannschaften gleich gut sind. Um sich Vorteile zu verschaffen, wird gefoult, was das Zeug hält und ein Papagei nach dem anderen muss das Spielfeld verlassen. Bald gehen Eduardo die Ersatzspieler aus und so muss er wohl oder übel doch Blu einsetzen. Es ist Gleichstand und das nächste Tor entscheidet das Spiel. Womit keiner gerechnet hätte: Blu zeigt auf dem Spielfeld ein überraschendes Talent im Umgang mit dem Ball. Geschickt spielt eine ganze Reihe Gegner aus, bis er frei vor dem Tor steht. Blu sieht den Zeitpunkt seines Triumphs gekommen und überhört dabei die Warnrufe seiner Mitspieler und aus dem Publikum. Blu schießt und sein Ball landet tatsächlich im Tor. Komischerweise jubeln nur die roten Aras und die Blauen starren ihn entsetzt an, denn Blu hat ein Eigentor geschossen. Das Spiel ist verloren und damit auch die lebenswichtigen Paranußbäume.


Von alledem bekommen Tulio und Linda natürlich nichts mit. Sie durchstreifen immer noch den Regenwald, auf der Suche nach der Papageienkolonie. Als die Beiden in ihr Camp zurückkommen, werden sie bereits von den Schergen des Holzhändlers erwartet, überwältigt und verschleppt. Wieder bei Bewusstsein, finden sie sich an einen Baum gefesselt mitten im Regenwald wieder.

Auch bei den Papageien ist die Stimmung auf dem Nullpunkt. Durch den schmerzlichen Verlust ihrer wichtigsten Nahrungsquelle ist die Kolonie gezwungen, sich einen neuen Lebensraum zu suchen und alle geben Blu die Schuld daran. So ist auch niemand wirklich traurig darüber, als er sich völlig niedergeschlagen auf den Weg zurück nach Hause macht. Doch so weit kommt er erst gar nicht. Schon nach wenigen Kilometern hat er sich hoffnungslos im Regenwald verirrt und wie das Schicksal so will, stolpert er dabei in das Camp von Linda und Tulio. Überglücklich, endlich etwas Vertrautes gefunden zu haben, macht es sich Blu bequem und erwartet die Rückkehr seiner menschlichen Freunde. Doch plötzlich tauchen fremde Männer auf, verwüsten das Camp und verschwinden wieder. Als Blu ihren Spuren bis an den Rand des Regenwaldes folgt, traut er seinen Augen nicht: riesige gerodete Flächen, unwiederbringlich zerstört. Und die Männer und ihre Maschinen dringen unaufhaltsam weiter in den Dschungel vor. Entsetzt macht Blu kehrt und will zurück zur Kolonie, um seine Familie zu warnen. 

Währenddessen versuchen Tulio und Linda, sich aus ihrer verzweifelten Lage zu befreien, mit wenig Erfolg. Zu ihrer großen Überraschung taucht plötzlich Blu auf, der die Beiden auf seinem Rückweg zur Kolonie, entdeckt hat. Mit seinem geschickten Schnabel schafft er es, die Fesseln der Beiden zu durchtrennen und gemeinsam setzen sie ihren Weg fort.
Als sie die Kolonie erreichen, trauen Linda und Tulio ihren Augen nicht, so überwältigt sind sie vom Anblick der vielen Papageien. Doch die Vögel empfinden den Anblick der Menschen alles andere als berauschend und wollen sie vertreiben. Mit einiger Überzeugungsarbeit kann Blu sie davon überzeugen, dass von den Beiden keinerlei Gefahr ausgeht. Ganz im Gegenteil, sie wollen die Papageien vor den herannahenden Holzfällern und ihren Maschinen schützen.
Zuerst will Eduardo davon nichts wissen, doch als Blu ihm die Zerstörung zeigt, glaubt er ihm. Aber nicht nur die Papageien sind von der Rodung bedroht, sondern auch alle anderen Bewohner des Regenwaldes sind betroffen und so muß schnell ein Plan her, wie man die Holzfäller aufhalten kann.

 Mutig stellen sich Tulio und Linda den Arbeitern und ihren Maschinen  in den Weg. Doch beim Anblick der beiden Ornithologen, fangen diese nur höhnnisch an zu grinsen und wollen ihren Weg in den Dschungel fortsetzen, als ihr Blick in den Bäume fällt. Beim Anblick der unzähligen Vögel, Affen, Reptilien und anderen Regenwaldbewohnern vergeht ihnen das Grinsen schnell wieder. Unschlüssig halten die Arbeiter inne und wissen nicht so recht, was sie jetzt tun sollen.
Auf Blus Kommando gehen alle direkt zum Angriff über. Durch ihren Mut, ihr Geschick und ihre Wendigkeit gelingt es den Tieren tatsächlich, die Maschinen ausser Gefecht zu setzen und die Arbeiter in die Flucht zu schlagen. Und Eduardo muss sich eingestehen, dass ein "Haustier" als Schwiegersohn doch gar nicht so schlecht ist.
Da der Standort der seltenen Papageien nun bekannt ist, können Tulio und Linda das Waldgebiet unter Naturschutz stellen lassen und somit für Sicherheit sorgen. Und so kommt es, dass Blu, Jewel und ihre Kinder von jetzt an in Ruhe und Frieden bei Jewels Familie im Regenwald leben können.


Fazit:
wie auch schon im ersten Teil, bekommt man einen liebenswerten und unterhaltsamen Familienfilm geliefert. Die Story ist gut durchdacht und die Charaktere sind wieder äußerst liebevoll ausgearbeitet.
Die Beziehung zwischen Blu und seinem Schwiegervater erinnert einen unfreiwillig an Robert De Niro und Ben Stiller in "Meine Braut, ihr Vater und ich".
Doch allem Klamauk zum Trotz werden auch ernsthafte Töne angeschlagen und die Abholzung des Regenwaldes spielt einen zentrale Rolle, so wie die damit einhergehende Bedrohung vieler Arten. Dies geschieht zwar auf eine kindgerechte Art und Weise, doch bleibt die Dringlichkeit des Themas auch den jüngeren Zuschauern nicht verborgen.
Und auch wenn der Film ab und zu mal Schwächen oder Längen aufweist, bekommt man hier liebenswert schräge Unterhaltung geliefert. Ansehen lohnt sich also in jedem Fall!

Freitag, 6. Juni 2014

Prometheus (USA/GB 2012)

Darsteller: Noomi Rapace, Michael Fassbender, Charlize Theron, Idris Elba, Guy Pearce
Regie: Ridley Scott


In der Anfangssequenz sieht man einen noch ursprünglichen Planeten und ein fremdartiges humanoides Wesen, einen sogenannten "Engineer". Dieser trinkt eine Schale voll mit schwarzer Flüssigkeit. Daraufhin zersetzt sich langsam sein Körper, fällt ins Wasser und erschafft damit neues Leben. (Es könnte sich hierbei durchaus um die Erde handeln, es wird aber nicht näher definiert)

Isle of Skye, Schottland im Jahre 2089:
die beiden Wissenschaftler Dr. Elisabeth (Ellie) Shaw and Dr. Charles (Charly) Holloway entdecken in einer Höhle uralte Malereien, die Menschen mit riesigen Wesen zeigen, die zu den Sternen deuten. Ein Fund, der den Beiden nicht ganz unbekannt ist, wie sich später herausstellen wird.

An Bord des Forschungsschiffes Prometheus, 2093 (irgendwo im Weltall):
man sieht den Androiden David, wie er seine tägliche Routine absolviert und wie er sich mit Sport, Fernsehen und anderen Dingen die Zeit vertreibt. Unter anderem erlernt David alle möglichen antiken Sprachen und Schriften. Alle anderen Passagiere befinden sich noch im künstlichen Tiefschlaf. Als David eines Tages wieder einmal unterwegs ist, stoppt plötzlich das Schiff. David eilt zur Brücke und erhält die Nachricht, dass sie nach über zwei Jahren Reise ihr Ziel erreicht haben. Durch das Cockpit sieht er eine bestimmte Planetenkonstellation.
David macht sich auf, um die restliche Crew aus dem Tiefschlaf zu wecken und trifft dabei auf Meredith Vickers, die Leiterin der Expedition, die bereits selbstständig aufgewacht ist. Sie fragt David, ob es während des Flugs irgendwelche Zwischenfälle gegeben hat. Als er dies verneint, schickt sie ihn los, die anderen aufzuwecken und zu versorgen. Unter den restlichen Crew-Mitgliedern befinden sich auch Shaw und Holloway. Beim anschließenden Essen bekommt man einen ersten Eindruck von den einzelnen Charakteren, die später nochmal eine Rolle spielen werden.
Im Anschluß findet das Briefing für die gesamte Crew statt. Den Anfang macht eine Video-Hologramm des Sponsors der Expedition, Peter Weyland, der zum Zeitpunkt der Ausstrahlung schon verstorben ist. Weyland gibt einen Überblick über die Geschehnisse und über das Ziel der Expedition. Ausserdem stellt er David vor, zu dem er offensichtlich eine besondere emotionelle Beziehung hat. Am Ende seiner Botschaft übergibt Weyland das Wort an Shaw und Holloway. Die Beiden präsentieren ihre Forschungsergebnisse anhand von Höhlenmalereien, die aus unterschiedlichen Epochen stammen und von völlig unterschiedlichen Kulturen angefertigt wurden. Und doch zeigen sie alles ein und dasselbe Bild: Menschen mit riesigen Wesen, die zu den Sternen deuten und zwar auf die immer gleiche Sternenkonstellation. Genau an diesem Punkt ist die Prometheus heute angekommen. Sie erhoffen sich, hier die Antwort auf die Frage zu finden, woher wir stammen und wer uns erschaffen hat.
Dies stößt auf Skepsis bei einigen der anderen Wissenschaftler. 


Nach dem Briefing werden Ellie und Charly in die Räume von Meredith Vickers gebeten. Diese lebt mehr oder weniger auf den Rettungsboot der Prometheus und ist eine Person, die jegliche Art von Risiken scheut. Sie stellt klar, dass was immer Shaw und Holloway auf dem Planeten finden, sie sofort an Vickers zu berichten haben und keine eigenen Schritte, ohne ihre Zustimmung, einleiten dürfen.

Captain Janek bereitet zusammen mit seinen Co-Piloten die Landung auf dem fremden Planeten vor. Nach Eintritt in die Atmosphäre bietet sich ihnen ein eher karges Bild: Wüste mit Felsformationen, aber kein Wasser oder gar Vegetation.
Bei der Suche nach einem geeigneten Landeplatz fällt Charly eine merkwürdige Anordnung von Kuppeln auf, die seiner Meinung nach unmöglich natürlichen Ursprungs sein können. Er bittet den Captain, das Schiff in der Nähe zu landen. 
Der erste Forschungstrupp macht sich bereit, um die Kuppel näher zu erforschen: Shaw, Holloway, David, Dr. Ford, der Biologe Millburn und der Geologe Fifield. Die Atmosphäre auf dem Planeten ist höchst toxisch, weshalb alle gezwungen sind, Raumanzüge mit einer Luftversorgung zu tragen. Während alle ihre Anzüge anziehen und ihr Equipment zusammen suchen, kommt es zur ersten verbalen Auseinandersetzung zwischen Charly und David. Es ist offensichtlich, dass Charly ein Problem mit dem Androiden hat, doch wird nicht weiter darauf eingegangen. Es kristallisiert sich jedoch heraus, dass auch David eine Abneigung gegen Charly entwickelt. 
Als der Trupp Wissenschaftler an der Kuppel ankommt, entdecken sie einen schmalen Splat, durch den sie in das Innere gelangen. Jeder ist mit zwei Kameras ausgestattet, so dass Captain Janek und Vickers an Board der Prometheus alles beobachten können. Die Aufgabe von Fifield ist es, eine virtuelle 3D-Karte des merkwürdigen Gebildes anzufertigen. Fifield schickt kleine Drohnen los, die mit Hilfe von Sonar eine Karte erstellen, die wiederum direkt in den Kontrollraum der Prometheus übertragen und dort abgebildet wird. Anhand dieser Karte ist auch ersichtlich, wo genau sich jedes einzelne Mitglied des Forschungstrupps gerade aufhält. Während Fifields Sonden mit dem Kartografieren beschäftigt sind, findet sich die Gruppe Wissenschaftler in einem Labyrinth von Gängen und Kammern wieder. Im Gegensatz zu außen, ist die Atmosphäre im Innern der Kuppel reich an Sauerstoff und überhaupt nicht toxisch. Allen Warnungen zum Trotz nimmt zuerst Charly seinen Helm ab, dann auch alle anderen.
Als sie durch einen der Hauptgänge wandern, entdeckt David Schriftzeichen an der Wand. Er betrachtet sie sich aus der Nähe und als er sie mit dem Finger nachfährt, triggert er ein Video-Hologramm. In der Sequenz sieht man riesige Wesen, die den Gang entlang gerannt kommen. Gepackt von Neugier und der Vorahnung, dass es sich dabei um die Wesen von den Höhlenmalereien handeln könnte, nimmt der Trupp Wissenschaftler die Verfolgung auf. Das Hologramm endet an einer Tür, hinter der die Wesen verschwinden. Alle, bis auf eines, das vor der Tür hinfällt und liegen bleibt. 


Und tatsächlich liegt der Leichnam noch vor der geschlossenen Tür. Zumindest der Körper, denn der Kopf wurde von der Tür abgetrennt und befindet sich wahrscheinlich auf der anderen Seite. Über der Tür befinden sich ebenfalls die fremdartigen Schriftzeichen und neben der Tür sind mehrere Felder, die Tasten oder Schalter sein könnten. Charly bittet David, mit der Übersetzung der Schriftzeichen zu beginnen. Shaw und Ford machen sich an die Untersuchung des Leichnams, der schon in einem Grad der Versteinerung befindet. 
Fifield ist die ganze Sache überhaupt nicht geheuer und er beschließt, mit Millburn, den Rückweg zur Prometheus anzutreten. Der Rest bleibt, um den Fund weiter zu untersuchen.
Ellie datiert den Todeszeitpunkt des Wesens auf vor über 2000 Jahre. Charly ist darüber zutiefst entäuscht, hatte er doch gehofft, Antworten zu finden. Während alle mit dem Leichnam beschäftigt sind, gelingt es David, durch drücken der richtigen Tastenkombination, die Tür zu öffnen. Direkt dahinter liegt der Kopf des Wesens, in einem sehr guten Zustand, da der Raum durch die geschlossene Tür vollkommen abgeriegelt war. Doch außer dem Kopf entdecken sie noch etwas anderes: der Boden steht voll mit Vasen aus einem metallischen Material und an der Decke befindet sich eine Malerei, die ein humanoides Wesen zeigt. Shaw und Ford machen sich daran, den Kopf zu verpacken, um ihn mit zur Prometheus zu nehmen, Charly und David sehen sich weiter im Raum um.
Da unterbricht sie eine Nachricht von der Prometheus, eine Sturmfront zieht auf und die Gruppe soll sofort zum Schiff zurückkehren.  Bevor sie den Raum verlassen, schafft es David noch, unbemerkt eine der Vasen einzupacken. 
Als sie die Kuppel verlassen, baut sich in der Tat ein gewaltiger Sandsturm auf. Eilig treten sie mit ihren Quads den Rückweg an, doch auf den letzten Metern holt sie der Sturm ein. Während David und Ford es noch sicher in den Hangar schaffen, verliert Ellie in den Turbulenzen die Tasche mit dem geborgenen Schädel. Ohne lange zu überlegen, springt sie hinterher, wird vom Sturm erfasst und bleibt an einem Felsen hängen. Als Charly sieht, was mit Ellie passiert ist, wendet er und fährt hinter ihr her. Das Quad wird umgerissen, doch er kann Ellie erreichen und beide klammern sich verzweifelt am Felsen fest. Da geht plötzlich eine Seitentür der Prometheus auf und David erscheint. Er sichert sich an einer Seilwinde, springt direkt in den tobenden Sturm und landet relativ genau bei Shaw und Holloway. Mit einem Karabiner sichert David Ellie und gibt den beiden ein Zeichen. Daraufhin betätigt er die Seilwinde und alle Drei (inkl. dem Schädel) werden sicher zurück an Bord gezogen. Während Charly Ellie mit Vorwürfen über ihr verantwortungsloses Verhalten bombadiert, erkundigt sich David nach ihrem Wohlergehen und Ellie bedankt sich bei ihm für die Rettung.


In der Zwischenzeit befinden sich Millburn und Fifield noch immer in der Kuppel und haben sich hoffnungslos verlaufen. Captain Janek nimmt Funkverbindung mit ihnen auf und erklärt, dass aufgrund des Sturms kein Trupp aufbrechen kann, um sie zurückzuholen. Davon sind die beiden Wissenschaftler wenig begeistert, doch sie fügen sich ihrem Schicksal. Auf der Suche nach einem geeigneten Schlafplatz stoßen sie auf ein äußerst beunruhigendes Bild: eine ganze Gruppe von den riesigen Wesen, alle tot und bei einigen scheint der Brustkorb von innen heraus aufgebrochen worden zu sein.
Irritiert und verängstigt wandern Millburn und Fifield weiter und kommen schließlich zu dem Raum mit den Vasen zurück, den sie zu Anfang mit den anderen entdeckt hatten. Auch hier bietet sich ein beunruhigender Anblick: aus den Vasen läuft eine dickflüssige schwarze Masse aus. Trotz aller Widrigkeiten beschließen die Beiden, hier ihr Nachtlager aufzuschlagen. Doch zur Ruhe kommen sie erst gar nicht, als Millburn plötzlich ein schlangenähnliches Wesen entdeckt, dass sich in der schwarzen Flüssigkeit bewegt. Als Biologe ist sofort seine Neugier geweckt. Während Fifield lieber Abstand hält, nähert sich Millburn dem Wesen. Dies attackiert ihn, umschlingt seinen Arm und drückt immer fester zu. Fifield eilt Millburn zur Hilfe, doch beim Versuch, das Wesen von Millburns Arm zu schneiden, verätzt er sich mit dem Blut des Wesens das ganze Gesicht. Fifield fällt tot zu Boden, direkt in die schwarze Flüssigkeit. Obwohl er das Wesen in zwei Hälften geschnitten hat, ist es nicht tot. Ihm wächst ein neuer Kopf und es verstärkt den Druck auf Millburns Arm so sehr, dass dieser bricht. Als Millburn vor Schmerz aufschreit, schlüpft das Wesen in seinen Mund und verschwindet in seinem Inneren. Von alle dem hat man an Bord der Prometheus nichts mitbekommen. 

Während Shaw, Ford und David sich daran machen im Labor den Schädel zu untersuchen, sind Charly und Vickers nur stumme Beobachter. Wie sich herausstellt, ist das Äußere des Schädels nicht versteinert, sondern es handelt sich dabei um eine Art Helm. Als David den Helm abnimmt, kommt darunter ein Gesicht hervor, dass schon fast menschlich sein könnte. Der Kopf ist in einem tadellosen Zustand, deshalb beschließt Shaw die Nerven mit Strom zu stimulieren, um zu sehen, ob sie noch reagieren. Tatsächlich fangen die Muskeln an zu zucken und das Gesicht bewegt sich. Doch als der Strom hochgedreht wird, gerät das Experiment außer Kontrolle und der Schädel zerplatzt. Charly verlässt daraufhin kopfschüttelnd das Labor. Shaw und Ford beginnen mit einer DNA-Analyse des Wesens. 
Auch David verlässt das Labor und man sieht ihn, wie er eine Unterhaltung mit jemandem führt, der in einer Schlafkammer liegt und den man nicht sieht. Nachdem David das Zimmer verlassen hat, wird er von Vickers abgefangen, die ziemlich energisch von ihm verlangt, ihr zu sagen, was sein Gesprächspartner gesagt hat. Als David sich weigert, will sie ihn zwingen, erkennt jedoch, dass es wenig Sinn hat. Deutlich wird jedoch, wie sehr Vickers David hasst.
Nach der Konfrontation mit Vickers und dem Gespräch mit der noch unbekannten Person, fängt David  an, die Vase zu untersuchen, die er unbemerkt an Bord geschmuggelt hat. Darin befinden sich Kapseln, die die schwarze Flüssigkeit enthalten. David bricht eine Kapsel auf, entnimmt einen Tropfen der Flüssigkeit und weiß auch schon genau, was er damit machen will. 
Im Aufenthaltsraum trifft er auf Charly, der inzwischen schon ziemlich betrunken ist. David bietet ihm eine weitere Flasche Alkohol an und die Beiden kommen ins Gespräch. Als Charly David erklärt, dass er bereit ist alles dafür zu tun, um seine Antworten zu bekommen, schenkt David ihm ein Glas ein und lässt unauffällig den Tropfen schwarze Flüssigkeit hineinfallen. Charly trinkt es in einem Zug aus. 
Im Labor machen Shaw und Ford inzwischen eine unglaubliche Entdeckung: die DNA des Wesens stimmt exakt mit unserer menschlichen DNA überein. 
In ihrem Quartier versucht Ellie das Videomaterial auszuwerten, dass sie auf der ersten Expedition aufgenommen haben, als plötzlich Charly mit einer Rose auftaucht. Es hatte sie eingefroren, um damit ihre Entdeckung feiern zu können. Als Ellie ihm vom Ergebnis der DNA-Analyse erzählt, zeigt Charly sich wenig beeindruckt. Die Beiden beginnen zu streiten, versöhnen sich jedoch recht schnell wieder und verbringen die Nacht miteinander.


Am nächsten Morgen fühlt sich Charly hundeelend und mit einem Blick in den Spiegel entdeckt er, dass sich irgendetwas in seinem Körper ausbreitet, das dort nicht hingehört.
Trotzdem schließt er sich dem Rettungstrupp an, der unter Führung von Captain Janek aufbricht, um nach Millburn und Fifield zu suchen. Ellie und David sind auch mit dabei.
An der Kuppel angekommen, teilt sich die Gruppe. David wird losgeschickt, um nach einer von Fifields Drohnen zu suchen, die Signale ausgesendet hat, die auf eine Lebensform hindeuten. Allerdings sind die Signale unregelmässig und David soll der Sache auf den Grund gehen.  Der Rest macht sich auf die Suche nach den beiden verschwundenen Wissenschaftlern. Im Raum mit den Vasen stoßen sie auf den Leichnam von Millburn, von Fifield fehlt jedoch jegliche Spur. Als Janek sich Millburns Leiche etwas genauer ansehen will, taucht plötzlich das schlangenartige Wesen aus Millburns Innerem auf und verschwindet wieder in der schwarzen Flüssigkeit. Da bricht Charly von Krämpfen geschüttelt zusammen. Seine Haut weisst starke Veränderungen auf, er wirkt fiebrig und hat ungeheuerliche Schmerzen. Shaw besteht darauf, ihn sofort zurück zur Prometheus zu bringen.

Zur gleichen Zeit hat David die Drohne ausfindig gemacht, die die widersrüchlichen Signale aussendet. Sie schwebt vor einer geschlossenen Tür. Als David die Tür öffnet, sieht er vor sich ganze Türme der Vasen und gelangt durch einen schmalen Gang in einen Raum, in dem sich Schlafkammern befinden, die denen der Prometheus ähnlich sind, wenn sich die Crew im Tiefschlaf befindet. Alle scheinen nicht mehr funktionstüchtig zu sein. Alle, bis auf eine, in der sich tatsächlich einer der Riesen befindet, die sie in dem Video-Hologramm gesehen haben und seine Vitalfunktionen sind noch vorhanden.
Doch das ist nicht alles, David entdeckt einen Sitz, vor einer Art Schaltpult. Er sitzt sich und drückt einige der Knöpfe. Damit triggert er erneut ein Video-Hologramm. Es zeigt die Riesen, wie sie in den Raum kommen und sich in ihre Schlafkammern begeben. Einer von ihnen nimmt in dem Sitz platz, spielt eine kurze Melodie und aktiviert damit das Schaltpult. Dann beginnt auch er, bestimmte Knöpfe zu drücken und die Sequenz ist vorbei. David nimmt die Pfeife vom Schaltpult, spielt die gehörte Melodie nach und aktiviert damit ebenfalls das Schaltpult und eine Hologramm-Karte, die alle möglichen Galaxien und Sternenbilder zeigt. In der Mitte der Karte befindet sich ein bekannter Planet, die Erde. Doch durch Charlys bedenklichen Gesundheitszustand ist auch David gezwungen, mit dem Rest des Trupps zur Prometheus zurückzukehren.
Auf dem Rückweg verschlechtert sich Charlys Zustand dramatisch und Ellie fordert über Funk ein medizinisches Rettungsteam an, dass sie am Hangar erwarten soll.
Doch am Hangar wartet kein Rettungsteam, sondern Meredith Vickers mit einem Flammenwerfer, die mit allen Mitteln versuchen will, den kranken Charly daran zu hindern, an Bord zu kommen. Da Charly weiß, dass er sterben wird, läuft er direkt auf Vickers zu. Diese setzt ihn in Brand und Charly stirbt. 
Daraufhin bricht Ellie zusammen und kommt erst auf der Krankenstation wieder zu sich, als David sie gerade untersuchen will. Beim Scan stellt David fest, dass Ellie schwanger ist. Für sie ein Ding der Unmöglichkeit, dann Ellie kann keine Kinder bekommen. Mit dem Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt, verlangt sie einen Schwangerschaftsabbruch. David weigert sich und schlägt ihr stattdessen vor, sie wieder in den künstlichen Tiefschlaf zu versetzen, bis sie zur Erde zurückgekehrt sind. Ellie ist damit nicht einverstanden und wird hysterisch. Daraufhin betäubt David sie. Als Ellie erneut zu sich kommt, sind Ford und ein Assistent gerade dabei, sie auf den künstlichen Schlaf vorzubereiten. Ellie gelingt es, die beiden zu überwältigen und zu flüchten. Im Quartier von Vickers befindet sich ein sogenannter MedPod, der alle möglichen Eingriffe durchführen kann. Ellie besteigt den Apparat und lässt eine Unterleibsoperation vornehmen. Doch das, was aus ihrem Inneren zum Vorschein kommt, ist alles andere, als ein menschlicher Fötus. Zutiefst entsetzt, verlässt Ellie den MedPod und sperrt das Wesen darin ein. Mit einer ordentlichen Portion Desinfektionsmittel glaubt sie, das Wesen getötet zu haben.
Gleichzeitg taucht vor dem Hangar der Prometheus Fifield auf. Oder zumindest das, was von ihm übrig ist. Er ist vollkommen mutiert und als der Hangar sich öffnet, geht er ohne Vorwarnung auf die Crew los. Etliche sterben, bevor es Captain Janek und seinem Co-Piloten gelingt, den Mutant zu töten.
Während überall an Bord die Alarmsignale ertönen, läuft Ellie benommen und mit Schmerzmittel vollgepumpt orientierungslos durch die Gänge. Als sie stehen bleibt, sieht sie David, wie er einem uralten Mann in einen Raumanzug hilft. Bei dem Mann handelt es sich um niemand anderen, als um Peter Weyland, der die Mission finanziert hat. Eigentlich hätte Weyland schon längst tot sein sollen, aber er hat sich die ganze Zeit über an Bord befunden und hofft nun von dem letzten lebenden Wesen, die Antwort auf die Frage nach ewigem Leben. 
Auch wenn ihr Gesundheitszustand nach dem Eingriff nicht der beste ist, will Ellie an dieser letzten Expedition teilnehmen, denn auch sie hat Fragen an das Wesen, dass sie 'Engineer' nennt.
Im Aufenthaltsraum trifft Ellie auf Janek, der gerade von seiner Begegnung mit dem mutierten Fifield zurückkehrt. Die beiden unterhalten sich und sind sich schnell darüber einig, dass keines dieser Wesen jemals die Erde erreichen darf.
Bevor die Gruppe um Peter Weyland aufbricht, findet noch ein Gesräch zwischen ihm und Meredith Vickers statt, aus dem hervorgeht, dass sie seine Tochter ist. Weyland wirkt ihr gegenüber sehr schroff und es wird klar, dass er für sie nie viel übrig hatte und David ihr vorgezogen hat.


Dann macht sich die Gruppe endlich auf den Weg und David führt sie direkt in den Raum, in dem der letzte lebende Engineer in seiner Kammer ruht. In dem Raum davor entdeckt Ellie tausende der dunklen Vasen, die fein säuberlich an den Wänden aufgetürmt sind. Als sie den Engineer erreichen, öffnet David die Kammer und das Wesen erwacht. Erstaunt blickt es auf die Menschen und David versucht, mit den erlernten Sprachen, Kontakt aufzunehmen. Zuerst scheint dies auch zu funktionieren, bis sich Ellie in die Konversation einmischt und unsanft mit einem Schlag in den Bauch zum Schweigen gebracht wird. Daraufhin wird der Engineer wütend und geht auch die Gruppe los. Er reißt David den Kopf ab und schlägt Weyland damit nieder. Danach nimmt er sich Ford und die beiden Leibwächter vor. In dem ganzen Tumult kann Ellie entkommen. Sie sieht noch, wie der Engineer das Schaltpult aktiviert, sich auf dem Pilotensitz niederlässt und das Raumschiff startklar macht. Sein Ziel: die Erde.

An Bord der Prometheus haben Janek, Vickers und die beiden Copiloten das Massaker an den Bildschirmen verfolgt. Vickers gibt Janek den Befehl, nach Hause zurückzukehren. Janek will gerade das Schiff startklar machen, als sich Ellie über Funk meldet und erklärt, dass es sich bei der Kuppel in Wirklichkeit um einen Hangar für ein Raumschiff handelt und dieses Raumschiff wird Kurs auf die Erde nehmen. Janek wirft daraufhin einen Blick auf die 3D-Karte und tatsächlich lässt sich dort eindeutig die Struktur eines Raumschiffes erkennen. Ellie fleht ihn an, um jeden Preis zu verhindern, dass das fremde Raumschiff den Planeten verlässt. Ansonsten ist keine Erde mehr da, zu der sie zurückkehren könnten. Janek erkennt, dass es nur einen sicheren Weg gibt, den Engineer aufzuhalten und bittet Vickers, sich zu ihrer Rettungskapsel zu begeben. Diese verlässt sofort das Cockpit, als sie begreift, was Janekt vorhat. Er stellt die gleiche Bitte an seine Copiloten, doch diese weigern sich, die Prometheus zu verlassen. 
Als das Raumschiff des Engineers abhebt, gibt Janek vollen Schub und steuert die Prometheus mitten in das andere Schiff hinein. Ellie beobachtet die Kollision vom Boden aus und sieht auch Vickers, die mit ihrer Rettungskapsel gerade unsanft landet. Als die Trümmer der beiden Raumschiffe zu Boden stürzen, rennen die beiden Frauen um ihr Leben. Vickers wird von den Trümmern erschlagen, während Ellie wie durch ein Wunder überlebt. Völlig entkräftet schafft sie es noch zur Rettungskapsel, die zwar beschädigt, aber noch funktionsfähig ist und betritt sie. Als Ellie sich im Inneren umsieht, entdeckt sie den Raum mit dem Medpod, in dem sie den fremdartigen Fötus aus sich herausoperiert hat. Wie sich herausstellt, ist das Wesen nicht tot, sondern quicklebendig und zu einer beachtlichen Größe herangewachsen. Entsetzt weicht Ellie von der Tür zurück, aber das Wesen ist in dem Raum gefangen. Sie ist gerade dabei, ein paar nützliche Dinge zu packen, als sich plötzlich David über Funk bei ihr meldet. Der Android ist offensichtlich noch funktionsfähig und warnt Ellie davor, dass der Engineer den Absturz überlebt hat und sich nun auf dem Weg zu ihr befindet. Kaum hat David seine Nachricht beendet, hört Ellie auch schon die Tür aufgehen. Sie will noch schnell in Deckung gehen, aber der Engineer hat sie schon entdeckt und stürmt auf sie zu. Es gelingt ihr, den Engineer in Richtung der Tür zur Krankenstation zu locken und als er sie packt, betätigt Ellie den Türöffner. Sofort kommt das riesige tintenfischartige Wesen zum Vorschein, greift sich den Engineer und wirft ihn zu Boden. Bevor es sich auch Ellie greifen kann, ist diese schon verschwunden und bricht draußen völlig erledigt zusammen. Erneut reißt sie Davids Stimme aus ihren Gedanken. Der Android ist "erleichtert" darüber, dass sie noch am Leben ist und bittet sie, zu ihm zu kommen und ihn zu bergen. Zuerst sieht Ellie keinen Sinn darin, doch David versichert ihr, dass er sie von dem Planeten wegbringen kann. In den anderen Kuppeln befinden sich weitere Rauschiffe und David weiß, wie er sie navigieren und steuern muß. Das überzeugt Ellie schließlich und sie macht sich auf den Weg zu ihm. Als Ellie den Androiden findet, ist sein Kopf zwar abgetrennt, aber er ist tatsächlich noch voll funktionsfähig. Während Ellie sich daran macht, David zu bergen, fragt dieser sie, ob er sie zurück zur Erde bringen soll. Sie verneint dies und fordert David auf, sie zur Heimat der Engineers zu bringen. Dort erhofft Ellie zu erfahren, warum sie die Erde, die sie geschafffen hatten, wieder vernichten wollten.
In der nächsten Einstellung sieht man ein Raumschiff davonfliegen.

Während Ellie und David den Planeten wieder verlassen haben, tut sich in der Rettungskapsel etwas. Man sieht die Leiche des Engineers, daneben liegt das tote Wesen. Plötzlich gerät der tote Körper des Engineers in Bewegung und aus seinem Inneren bricht ein weiteres Wesen hervor, dass sozusagen den Prototyp des bekannten Alien darstellt.


Fazit:
für mich einer der besten Science Fiction Filme überhaupt.
Konzipiert als Prequel zur Alien-Reihe, fällt es mir persönlich schwer, den Film dort zu zuordnen. Bis auf die letzten Minuten, in denen ein Alien zu sehen ist, verfolgt der Film nämlich eine ganz eigene Story und bildet noch lange nicht den Übergang zu Alien. Was bei vielen Fans zu heftiger Kritik geführt hat, gefällt mir sehr gut, da ich Prometheus lieber als eigenständigen Film betrachte.
Typisch Ridley Scott, lässt der Film zum Schluss mehr Fragen offen, als er beantwortet, aber auch darin liegt für mich der Reiz. Ich habe Prometheus an die 20x gesehen und noch immer fallen mir Dinge auf, die ich vorher nicht wahrgenommen habe. Deshalb wird der Film auch nie langweilig.

Es gibt aber tatsächlich eine eindeutige Parallele  zu Alien: getragen wird der Film von einer starken weiblichen Hauptdarstellerin, die unfreiwillig an Ellen Ripley erinnert. Ob das gewollt ist oder nicht, lassen wir mal offen. Neben David und Janek gehört Shaw auch zu meinen Lieblingsfiguren, weil man sie am Anfang leicht unterschätzt und sie sich dann als ganz schön harter Hund entpuppt.
Großen Spaß macht mir auch David, der sich komplett von allen Androiden unterscheidet, die man bisher in den Alien-Filmen gesehen hat. Und ich frage mich immer wieder, das seine Motivation hinter den Dingen ist, die er tut. So ganz glaube ich nicht daran, dass es sich um absoluten Gehorsam gegenüber seinem Schöpfer handelt, denn dazu ist David zu selbstständig.

Kurz und knapp kann ich sagen: großartiger Film, mit einer genialen Story, großartigen Charakteren und einem enormen Staraufgebot. Ich werde ihn mir bestimmt noch ein paar Mal ansehen.