Mittwoch, 20. Mai 2015

The Conjuring - Die Heimsuchung (USA 2013)

Darsteller: Patrick Wilson, Vera Farmiga, Ron Livingston, Lili Taylor
Regie: James Wan


Der Film beginnt mit einem Vortrag von Ed und Lorraine Warren, den bekanntesten und erfolgreichsten Parapsychologen des Landes. Sie berichten von einem ihrer jüngsten Fälle, bei dem sie es mit einer, von einem Dämon besessenen, Puppe zu tun hatten. Ed ist der einzige, von der katholischen Kirche anerkannte, Exorzist ohne Priesteramt. Seine Frau Lorraine hat starke hellseherische Fähigkeiten und fungiert als Medium.

Rhode Island 1971. Roger und Carolyn  Perron haben dort für sich und ihre 5 Töchter ein abgelegenes Haus gekauft, um einen Neuanfang fern der Großstadt zu wagen. Doch schon direkt beim Einzug gibt es Schwierigkeiten, als sich Haushund Sadie beharrlich weigert, das neue Haus zu betreten. Irritiert bindet sie Roger hinter dem Haus an. 
Spät am Abend spielen die Mädchen im Haus verstecken und entdecken durch Zufall einen Keller, dessen Tür mit Brettern vernagelt worden ist. Roger wirft einen kurzen Blick hinunter, doch als er das ganze Gerümpel sieht, beschließt er, sich der Sache am nächsten Tag anzunehmen.
Als die Perrons zu Bett gehen wollen, bellt Sadie unten vor dem Haus wie wild und lässt sich nicht beruhigen. Auch die menschlichen Bewohner haben keine gute Nacht im neuen zu Hause. Als Carolyn aufwacht, entdeckt sie an ihren Beinen dunkle Blutergüsse und stellt verwundert fest, dass alle Uhren im Haus um 03:04 Uhr stehen geblieben sind.  Die Mädchen klagen darüber, dass es im Haus eiskalt ist und dass es in ihren Schlafzimmern stark nach Verwesung riecht.Als die jüngste Tochter April nach draußen läuft, um den Hund zu füttern, findet sie Sadie tot hinter dem Haus. 

In der zweiten Nacht schlafwandelt Tochter Cindy plötzlich in das Zimmer ihrer älteren Schwester Andrea und stößt immer wieder mit dem Kopf gegen einen alten Kleiderschrank, der dort steht. Auch Tochter Christine hat keine gute Nacht, sie wacht auf, als die das Gefühl hat, jemand würde sie ständig an den Füßen ziehen. 
Mutter Carolyn entdeckt am morgen mehr Blutergüße an ihrem Körper, doch tut es erstmal als Eisenmangel ab. Vater Roger ist Fernfahrer und muss los zu einer Tour. Als er aufbrechen will, sieht er einen Vogel, der gegen die Hauswand fliegt und tot zu Boden fällt.
Für die älteren Töchter ist der erste Schultag und so sind Carolyn und Nesthäckchen April bald allein im Haus.


Während Carolyn sich um die Wäsche kümmert, sitzt April in ihrem Zimmer und redet mit einer Spieluhr, die sie draußen unter einem alten Baum gefunden hat. Sie erklärt ihrer verdutzten Mutter, dass ihr neuer Freund Rory hier lebt und wenn man die Spieluhr laufen lässt, dann kann man ihn im Spiegel sehen. Carolyn zieht daraufhin die Spieluhr auf und starrt gespannt in den Spiegel. Tatsächlich glaubt sie, darin jemanden erkennen zu können.  
In der Nacht wird Tochter Christine wieder wach, als sie jemand am Fuß zieht. Dann öffnet sich langsam die Zimmertür und Christine ist sich sicher, dass hinter der Tür ein Geist steht. Völlig verängstigt weckt sie ihre Schwester Nancy auf, mit der sie sich ein Zimmer teilt. Nancy kann keinen Geist erkennen und geht zur Tür, um nachzusehen. Christine wird völlig panisch und bekommt einen Schreianfall. Als Roger  und Carolyn ins Zimmer gestürzt kommen, erzählt Christine unter Tränen, dass der Geist ihr zugeflüstert hat, dass ihre Familie bald sterben wird. 

Am nächsten Morgen bricht Roger erneut zu einer Tour auf und Carolyn ist mit den Mädchen allein im Haus. Nachdem alle Kinder im Bett sind und auch Carolyn schlafen gehen will, hört sie plötzlich Geräusche im Flur. Als sie aus dem Schlafzimmer tritt, werden plötzlich alle Bilder von der Wand gerissen und knallen auf den Boden. Carolyn glaubt, es ist jemand im Erdgeschoß und geht nachsehen. Unten sieht sie, dass die Kellertür offensteht. Sie nimmt all ihren Mut zusammen und geht hinunter. Unten sieht sie einen Ball, der durch den Raum rollt. Carolyn nimmt reißaus und stürzt die Kellertreppe hoch. Oben angekommen, schlägt ihr die Tür ins Gesicht, sie verliert das Gleichgewicht und fällt die Treppe hinunter. Die Glühbirne zerplatzt und im Dunkeln hört Carolyn eine Kinderstimme.
Zur gleichen Zeit schlafwandelt Cindy wieder in das Zimmer ihrer älteren Schwester Andrea und geht wieder zielstrebig auf den alten Kleiderschrank zu. Als Andrea Cindy von Schrank wegführen will, öffnet sich langsam eine der Schranktüren. Als Andrea aufblickt, sieht sie, wie sich plötzlich etwas von oben auf sie stürzt und auf sie einschlägt.
In diesem Moment kommt Roger nach Hause. Er befreit seine Frau aus dem Keller und stürzt die Treppe hinauf, den Schreien seiner ältesten Tochter folgend. Oben findet er die völlig verstörten Mädchen.


Familie Perron weiss sich nicht mehr zu helfen und so nimmt Mutter Carolyn Kontakt zu den Parapsychologen Ed und Lorraine Warren auf und bittet sie um Hilfe.
Kaum sind die Warrens im Haus angekommen, nehmen sie eine starke bösartige Präsenz war, deren Anwesenheit von der Eiseskälte und dem stechenden Verwesungsgeruch im ganzen Haus noch unterstrichen wird. Im Keller empfängt Lorraine Signale, die auf schreckliche Ereignisse schließen lassen, die sich hier abgespielt haben müssen. Als Lorraine sich dann mit der jüngsten Tochter April über ihren unsichtbaren Freund "Rory" unterhält und dessen Geist tatsächlich im Spiegel der Spieluhr sieht, fassen die Warrens einen Entschluß: um der Familie zu helfen, wollen sie einen Exorzismus durchführen.
Dazu müssen sie Nachforschungen über das Anwesen anstellen und Beweise über dämonische Aktivitäten im Haus sammeln, um die Genehmigung der Kirche zu erhalten. Zusammen mit ihrem Assistenten Drew und dem Polizisten Brad (als unabhängiger Beobachter) ziehen die Warrens bei Familie Perron ein. Im ganzen Haus und auf dem Außengelände werden Kameras aufgestellt, die mit einem Thermostat ausgelöst werden. Sollte es einen plötzlichen Temperaturabfall geben, wird alles danach folgende aufgezeichnet.
Auch aus den Stadtarchiven lässt sich einiges über das Anwesen herausfinden. So wurde die Ehefrau des ersten Besitzers der Hexerei beschuldigt. Sie opferte ihr neugeborenes Kind Satan, verfluchte das ganze Anwesen und erhängte sich anschließend an einem alten Baum am See. Den nachfolgenden Besitzern erging es nicht besser: die Frau brachte sich im Keller um, nachdem ihr Sohn Rory im Wald verschwunden war.
Als Lorraine Wäsche im Garten aufhängt, sieht sie einen Geist am Fenster des Elternschlafzimmer, in dem Carolyn gerade ein Nickerchen hält. Höchst alarmiert stürzt Lorraine die Treppe hinauf und findet die Schlafzimmertür verschlossen vor. Lorraine hämmert an die Tür und diese wird von Carolyn geöffnet, die vorgibt nichts mitbekommen zu haben.

In der Nacht fängt Tochter Cindy wieder an schlafzuwandeln. Doch scheint sie nicht allein zu sein, denn es sind flüsternde Stimmen zu hören, die sie begleiten. Cindy geht wieder zielstrebig zu dem alten Kleiderschrank in Andreas Zimmer, dann fällt hinter ihr die Tür zu und verschließt sich. Als Ed und Roger endlich die Tür aufbrechen können, ist das Zimmer leer und Cindy nirgendwo zu finden. In dem alten Kleiderschrank entdecken sie eine Art Geheimgang. Die kleine April erklärt, dass sich ihr Freund "Rory" immer dort versteckt, wenn er Angst hat.


Lorraine nimmt die Spieluhr und betritt den Geheimgang. Das morsche Holz gibt unter ihr nach und sie stürzt mehrere Stockwerke tief, bis in den Keller. Dort erscheint ihr der Geist von Rorys toter Mutter, der sie eindringlich vor der Hexe warnt, die sich hier einst das Leben genommen hat. Kaum wurde die Warnung ausgesprochen, da erscheint auch schon die Hexe und greift Lorraine an. Diese kann den Geist abwehren und fängt an zu begreifen: der dämonische Geist der Hexe ergreift Besitz von den Frauen, die in diesem Haus leben und bringt sie dazu, ihre Kinder zu töten. Daher auch die vielen Blutergüsse an Carolyns Körper.
Nachdem dieses Geheimnis gelüftet ist, bringt Roger seine Familie in einem Motel unter und Ed will mit den gesammelten Beweisen einen ihm bekannten Priester aufsuchen, um den Exorzismus genehmigen zu lassen.

In der katholischen Kirche stößt der vorgetragene Fall zunächst auf wenig Gegenliebe, da die Perrons keiner Kirchengemeinde angehören und die Töchter nicht getauft sind. Doch als Pater Gordon die Videoaufnahmen zu sehen bekommt und sich das Ausmaß der Bedrohung eindeutig erkennen lässt, verspricht er, sich selbst der Sache anzunehmen.

Zur gleichen Zeit geraten die Dinge bei den Perrons außer Kontrolle. Roger war kurz Abendessen holen und als er zurückkommt, findet er 3 völlig panische Töchter vor, die ihm erzählen, dass Carolyn mit den beiden Jüngsten weggefahren ist. Sofort alarmiert Roger die Warrens. Allen ist klar, wohin Carolyn die Kinder bringen wird und so treffen sie sich am Haus.
Dort angekommen, finden sie Carolyn und die Mädchen im Keller, wo die Mutter mit einer Schere auf die Kinder losgehen will. Ed und Roger können sie überwältigen und wollen sie aus dem Haus schaffen, um sie zu Pater Gordon zu bringen. Doch der Geist will die Frau nicht gehen lassen und so bleibt Ed keine andere Wahl, als den Exorzismus vor Ort selbst durchzuführen. Roger zeigt sich skeptisch darüber, ob der Parapsychologe der Aufgabe gewachsen ist und tatsächlich stößt Ed schnell an seine Grenzen, als der Dämon seine ganze Macht demonstriert. Für Carolyn geht es um Leben und Tod, denn niemand weiß, wie lange sie noch durchhalten kann. Ed legt seine ganze Willenskraft und Übezeugung in die Beschwörungen und es so sieht es tatsächlich so aus, als ob der Dämon von Carolyn ablässt. Zusammengesackt sitzt Carolyn auf dem Stuhl und alle Beteiligten glauben, der Spuk sei endgültig vorbei. Doch so einfach gibt sich die bösartige Macht in Carolyn nicht geschlagen. Mit einem überraschenden Aufbäumen stürzt sie sich auf die kleine April. Verzweifelt reden Lorraine und Roger auf die Frau ein und appellieren an die Mutter in ihr, ihrem kleinen Mädchen nichts zu tun. Tatsächlich schafft es Carolyn wieder Herrin über ihren Geist und ihren Körper zu werden und der Dämon wird vertrieben. Völlig erschöpft und unendlich dankbar kann sich die Familie Perron vor dem Haus endlich wieder in die Arme fallen.

Die Spieluhr mit dem Spiegel, der den Geist des verstorbenen Jungen Rory zeigt, landet in der privaten Sammlung besessener Gegenstände im Haus der Warrens. Nicht weit entfernt von Puppe Annabel.



Fazit:
'The Conjuring' ist der beste Beweis, dass es nicht unbedingt Blood & Gore braucht, um einen guten Horrorfilm zu machen. Man bedient sich eher der unerklärlichen, doch nicht minder angsteinflößenden Dinge, wie Bessessenheit und Spuk gepaart mit dem Martyrium, dass die Betroffenen durchleben. Auch dass dieser Film auf wahren Begebenheiten beruht, macht den Grusel um so wirkungsvoller.
Für mich sind Filme mit einer unsichtbaren und doch präsenten Bedrohung wesentlich schlimmer auszuhalten, als spritzendes Blut und fliegende Gedärme. Das Spiel mit den Urängsten. Das ausgeliefert sein an eine bösartige fremde Macht. Und im Hinterkopf immer das Wisssen, dass all diese Dinge tatsächlich passiert sein sollen, machen 'The Conjuring' zu einem wirklich herausragenden Horrorfilm mit absoluter Gänsehautgarantie.
Ich habe danach jedenfalls nicht sehr gut geschlafen...

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