Dienstag, 17. Dezember 2013

The Counselor (USA 2013)

Darsteller: Michael Fassbender, Cameron Diaz, Penelope Cruz, Javier Bardem, Brad Pitt
Regie: Ridley Scott


Der Counselor (dessen richtiger Name im gesamten Film kein einziges Mal genannt wird), ist Anwalt, lebt in einem schicken Haus, fährt ein teures Auto, hat es ziemliches großes Ego und liebt seine Verlobte Laura über alles.  Doch hat er auch Geldsorgen, weil er über seine Verhältnisse lebt und damit Laura nichts davon merkt und er ihr weiterhin den gewohnten Lebensstil bieten kann, lässt er sich auf ein riskantes Geschäft mit dem exzentrischen Reiner, einem Nachtclubbesitzer und bekanntem Drogenhändler ein. Reiners ausschweifender und auffälliger Lebensstil ist dem Kartell zunehmend ein Dorn im Auge und er befindet sich schon mehr oder weniger auf dem absteigenden Ast. Das bleibt auch Reiners Geliebten Malkina nicht verborgen. Eine undurchsichtige, kaltschnäuzige und frivole Frau, die sich auch gern mal auf einem Auto befriedigt. (Ich habe bei der Szene Tränen gelacht. Nicht wegen ihr, sondern eher darüber wie ihr Lover das Geschehen kommentiert). Und wie man im Laufe des Films noch feststellen wird, ist Malkina auch eine äußerst gefährliche Person, die man nicht unterschätzen sollte.
Bei dem Deal an sich geht es um 625kg Kokain im Wert von rund 20 Millionen Dollar, die von Mexiko in die USA geschmuggelt werden sollen und alle wollen damit ordentlich Geld verdienen. 


Kontaktmann zum Kartell ist der Amerikaner Westray. Ein alter Hase im Drogengeschäft, der schon so ziemlich alles gesehen und erlebt hat. Im Gegensatz zu den anderen Beteiligten hat er allerdings genug Verstand, um sich bei der kleinsten Schwierigkeit absetzen zu können. Genau das prophezeit er auch dem Counselor in einem ihrer Gespräche.
Die Drogen an sich, werden in verschweißten Fäßern, in einem umfunktionierten (aber funktionstüchtigen) Tanklaster transportiert und sollen in Chicago abgeliefert werden. 
Anfangs läuft auch alles absolut planmässig und der Laster kann die amerikanische Grenze ungehindert überqueren. Doch die Euphorie hält nicht lange an, denn schon bald gerät alles völlig ausser Kontrolle....

Als eine seiner Mandantinnen den Counselor bittet, ihren Sohn aus dem Gefängnis zu holen, der wegen einem Verkehrsdelikt festgenommen wurde, denkt dieser sich nichts weiter dabei und löst den jungen Mann aus. Was er nicht weiss, das dieser ein Handlanger des mexikanischen Drogenkartells ist, mit dem sie den Deal am laufen haben und sich der Zündschlüssel für den Drogenlaster in seiner Obhut befindet.
Der junge Mann wird kurz darauf auf recht spektakuläre Art und Weise umgebracht und der Tanklaster mit den Drogen wechselt den Besitzer. 
Die Bosse sind 'not amused' und geben dem Counselor die Schuld an dem Dilemma bzw. sie verdächtigen ihn sogar, die Drogen gestohlen zu haben, um den Deal allein durchzuziehen.
Was niemand ahnt: hinter all dem steckt Malkina. Sie will sich von Reiner trennen, in dem sie ihn und alle anderen Beteiligten ans Messer liefert und sich selbst mit dem ganzen Geld aus dem Staub machen.


Als die Situation immer bedrohlicher wird, wendet sich der Counselor verzweifelt an Reiner, der ihm jedoch den Rücken kehrt und dadurch hofft, mit einem blauen Auge davon zu kommen.
Nur Westray ist noch einmal bereit, sich mit dem Counselor zu treffen. Dieser ist bereits dabei, alles für seinen 'Ruhestand' in die Wege zu leiten und in diesem letzten Gespräch gibt er dem Counselor den gut gemeinten Rat, es ihm gleich zu tun und zu verschwinden, bevor es richtig unangenehm wird. Um seinem Ratschlag noch ein bisschen mehr Gewicht zu verleihen, führt er auf, wozu das Kartell fähig ist, um unliebsame Partner loszuwerden.

Die arme Laura, ahnt nicht das geringste von den illegalen Geschäften ihres Verlobten. Sie ahnt aber schon, dass irgendetwas nicht stimmt und gerät ebenfalls ins Visier des mexikanischen Kartells.
Um sie zu schützen, bittet sie der Counselor, die Stadt zu verlassen und sich mit ihm an einem vereinbarten Treffpunkt in einer anderen Stadt zu treffen. Laura willigt ein und wird am Flughafen vom Kartell entführt und nach Mexiko verschleppt.
Der Counselor wartet unterdessen vergebens am vereinbarten Treffpunkt auf seine Verlobte. Als er die Nachricht erhält, dass sich Laura in den Händen des Kartells befindet, macht er sich verzweifelt auf den Weg nach Mexiko, um zu verhandeln.

Doch auch für Reiner wird die Luft immer dünner. Als er sich zu einem Ausflug mit seinen beiden Geparden aufmacht, wird er draußen bereits vom Kartell erwartet. Eigentlich sollen sie ihn lebend fangen und zum Verhör bringen, bei der anschließenden Verfolgungsjagd, wird er jedoch erschossen.


Der Drogenlaster ist währenddessen weiterhin auf seinem Weg. Doch auch hier lässt das Kartell die Muskeln spielen. Als Polizisten getarnt, fangen zwei Männer des Kartells den Lastwagen ab und töten Malkinas Handlanger. Die Drogen befinden sich wieder in Besitz des mexikanischen Kartells und sind auf dem Weg nach Chicago. Jedoch ist damit noch lange nicht alles wieder gut.

Malkina ist von der unerwarteten Wendung alles andere als begeistert, wollte sie doch den ganzen Gewinn für sich allein haben. Ihr neues Ziel ist Westray, der in seiner jahrelangen Karriere im Drogenhandel eine ordentlich Summe beiseite geschafft hat.
Dieser befindet sich gerade in London, um einige Geldtransfers auf verschiedene Konten in die Wege zu leiten, die seinen Ausstieg sichern sollen. Doch Malkinas Leute haben ihn bereits ausfindig gemacht und so stirbt der arme Westray einen äußerst blutigen und grausamen Tod auf offener Straße. Ganz in der Handschrift des Drogenkartells.
Und Malkina ist in Besitz seines Laptops und seiner Bankdaten.

Der Counselor ist in Mexiko angekommen und versucht dort über einen befreundeten Anwalt Kontakt zum Kartell aufzunehmen.
Tatsächlich gelingt es ihm, einen der Bosse ans Telefon zu bekommen. Als der Counselor über Lauras Freilassung verhandeln will, erklärt ihm dieser jedoch, dass die Zeit für freie Entscheidungen vorbei ist und es jetzt nur noch in eine Richtung weitergehen kann.
Als der Counselor nachts in seine Unterkunft zurückkehrt, wird ein Umschlag unter der Tür hindurch geschoben. Darin befindet sich eine CD-ROM und bei ihrem Anblick bricht er endgültig in sich zusammen.
Spätestens in der nächsten Szene wird einem klar, was darauf zu sehen ist, als Lauras geschändete Leiche auf einer Müllkippe entsorgt wird.

In der Schlusssequenz sieht man noch einmal Malkina, wie sie sich mit ihrem Banker trifft, um sich das Geld von Westrays Konten transferieren zu lassen.
Und zu guter letzt die Ankunft der Drogen in Chicago.


Fazit:
Für mich ein durchaus spannender und sehenswerter Film. Er ist an manchen Stellen zwar etwas versaut, aber eher im angenehmen Sinne.
Was ich jedoch mal wieder absolut nicht nachvollziehen kann, ist die weitläufige Meinung, der Film sei 'unlogisch' bzw. 'unverständlich'.
Gut, es gibt ein paar Lücken im Text, aber die stören meiner Meinung nach nicht sonderlich. Warum akzeptieren viele Leute nicht, dass man vielleicht auch mal ein bisschen darüber nachdenken muss, warum die Protagonisten so handeln, anstatt das man alles immer bis ins kleinste Detail vorgekaut bekommt? Ist doch eigentlich viel spannender, wenn seine eigenen Schlüsse ziehen kann. Genau das schätze ich nämlich an vielen Filmen von Ridley Scott: intelligente Unterhaltung.

Vielleicht sollte man aber auch mal die etwas dünne Story außen vor lassen und die schauspielerische Leistung betrachten.
Und da sticht für mich ganz eindeutig Cameron Diaz hervor. Sie verkörpert die kaltschnäuzige, frivole Bitch geradezu perfekt und schafft damit auch gleichzeitig den schillernsten Charakter im ganzen Film.
Dann wäre da noch Brad Pitt, der den leicht verschrobenen Westray äußerst sympathisch darstellt. Mein heimlicher Favorit im ganzen Film.
Michael Fassbenders Counselor hat zwar ein sehr großes Ego, aber meines Erachtens fehlt ihm eine gehörige Portion Arroganz, die der Figur einfach besser stehen würde.
Schwach fand ich Javier Bardems Reiner, der zwar exzentrisch wirken soll, mich aber eher genervt hat.

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